Willi Welte kommentiert Bebauungsplan zum Gymnasium

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Herrschinger Gymnasium wird 2024 eröffnet/Gemeinderat verwirft zum zweiten Mal Einwände von Anwohnern/87 Millionen kosten Bau und Sportstätten/Willi Welte kommentiert Verfahren zum Bebauungsplan (siehe Kommentar-Box).

Das Herrschinger Gymnasiumsprojekt hat die letzten Hürden genommen: Bauantrag, Bebauungsplan und Flächennutzungsplan wurden in der letzten Gemeinderatssitzung verabschiedet – gegen die Stimmen der beiden Architekten Johannes Puntsch und Christoph Welsch.

Architekten stimmen öfter gegen ein Bauprojekt im Rat und im Bauausschuss, es sei denn, die Pläne stammen von ihnen selbst. Dann aber müssen sie sich der Stimme enthalten. Aber auch Anwohner fanden das Gymnasium vor ihrer Nase nicht so prickelnd – und setzten Fachanwälte in Marsch. Die bemängelten

• die Beeinträchtigung des Wasserhaushalts und die Gefährdung der Baugrundstabilität

• die Maßnahmen zum Schutz das Wasserhaushalts

• die fehlende Verkehrsprognose

• Lärmentwicklung durch die Schüler

• den fehlenden Bedarf für das neue Gymnasium

Durch 26 Seiten Einwendungen der Anlieger samt Entgegnung der Verwaltung musste sich Melanie Faude vom Herrschinger Bauamt in der Gemeinderatssitzung kämpfen – und mit ihr 22 Räte. Das hörte sich so ähnlich an wie beim Notar, der den Verkauf von 100 Parzellen eines Schrebergartens beurkunden muss. Eine wahre Fleißarbeit, sich durch einen Katalog von Argumenten und Scheinargumenten durchzukämpfen.

Alle Einwände der Anwohner wurden schon einmal in einer Gemeinderatssitzung vorgetragen und anschließend noch mal wiederholt. Jetzt aber ist der Kampf gegen die „unplausible, unrealistische und unbegründete” Bedarfsplanung, wie es ein Anwohner formulierte, verloren, das Gemeinwohl hat nach zähem Ringen gesiegt.

Zum Schuljahr 2024 ziehen die drei „Herrsching-Klassen” am Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching um ins Mühlfeld. Es ist vollbracht, 87 Millionen Euro Baugeld warten auf Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Landschaftsplaner und Sportstätten-Erbauer.

Es war eine 13-jährige Fleißarbeit der Kreisbehörden und der Herrschinger Gemeindeverwaltung. „Gute Arbeit”, darf man jetzt schon mal anmerken.

2 Comments

  1. Der Bund Naturschutz hat sich umfassend mit dem Biotop befasst und geht, gutachtlich gestützt, davon aus, dass der massive Eingriff zur völligen Zerstörung führen wird. Die Untere Naturschutzbehörde hat gegen alle Bedenken dem Druck seitens der Herren Frey und Schiller nachgegeben und einen Freibrief erteilt. Es kann doch wohl nicht zulässig sein, dass gesetzliche Bestimmungen zum Biotopschutz buchstäblich mit Füßen getreten werden. Die Untere Naturschutzbehörde ist ihrem eigentlichen Auftrag nicht nachgekommen. Ob eine Amtspflichtverletzung, die auch Herr Frey zu vetreten hätte, vorliegt, wird die Rechtsaufsicht im Bayerischen Innenministerium klären.

  2. Es ist wohl eine Unverschämtheit, den beiden Gemeinderäten Johannes Puntsch und Christoph Welsch zu unterstellen, sie würden nur Bauvorhaben zustimmen, wenn die Bauanträge von ihnen eingereicht werden. Diese zwei sind offensichtlich die einzigen der 24 Gemeinderäte die über das entsprechende Fachwissen verfügen um so ein umfangreiches Bauplanverfahren beurteilen können.
    Die aufgeführten und bemängelten Punkte werden sich wahrscheinlich während der Baumaßnahmen als richtig herausstellen.
    Über die Explosion der Baukosten von ursprünglich geschätzten 35. Mio. auf inzwischen 87 Mio. (Stand 2020) wird überhaupt nicht mehr diskutiert. Wo bleiben Bund Naturscchutz und Grüne im Gemeinde- und Kreisrat zum Thema “Biotop”?!
    Zudem ist es einfach aber fragwürdig eine Baugenehmigung zu erteilen, wenn Bauherr und Genehmigungsbehörde die selben Akteure sind!

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