Westlich der Seefelder Straße entsteht die neue Klinik Herrsching-Seefeld. Der Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat auf den Weg gebracht. Foto: Google Earth

Neue Klinik sparsam im Flächenverbrauch

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Die neue Klinik Herrsching-Seefeld kommt so sicher wie die nächste Grippewelle: Der Herrschinger Gemeinderat hat am Montag den Sonder-Bebauungsplan für den Neubau an der Seefelder Straße auf den Weg gebracht. Die Zeit drängt, so Bürgermeister Schiller, denn der Landkreis als Bauherr will die Fördertöpfe des Bundes und des Landes zeitnah und maximal ausschöpfen. Mit nur einer Gegenstimme verabschiedete der Rat deshalb auch den Entwurf des Bebauungsplans. Damit die Bürger Herrschings aus erster Hand über das 200-Betten-Krankenhaus unterrichtet werden, informiert Landrat Stefan Frey mit seinen Experten am 19. April in der Martinshalle über das Projekt.

Die beste Nachricht zuerst: Die neue Klinik konsumiert nur 10 000 Quadratmeter Boden. Der Chef der Starnberger Kliniken, Dr. Thomas Weiler, hatte 2021 im Herrschinger Gemeinderat noch einen Flächenbedarf von 15 000 Quadratmetern angemeldet. Die ökologisch weniger erfreuliche Seite des reduzierten Flächenbedarfs: 9 000 Quadratmeter werden versiegelt.

Die neue Klinik duckt sich förmlich in das Gelände westlich der Seefelder Straße. Auf dem Erdgeschoss und Ebene SG sitzen zwei Bettenstockwerke.

Das Erdgeschoss beherbergt

– das Medizinsche Versorgungszentrum (Fachärzte-Praxen)

– die Ambulanz

– die Endoskopie (Untersuchung von Körperhöhlen und Hohlorganen)

– der Arztdienst

– die Intensivmedizin

– die OP-Abteilung

Im Geschoss SG sind

– die Notfallambulanz

– die Radiologie

– der Wirtschaftshof

– die Logistik untergebracht

Auf diesen Behandlungsebenen thronen 2 Bettenstockwerke mit Dialyse und Verwaltung. Die Patienten, die einen Fensterplatz ergattern, haben freie Sicht auf den Ammer- oder den Pilsensee. Wer schon wieder humpeln und tippeln kann, genießt als Patient auch die Terrassen auf dem Dach.

Herrsching ist der Ort der kurzen Wege – das gilt auch für die neue Klinik: Die Promenade am Seeufer ist gerade einmal einen Kilometer entfernt, zum Standesamt für Geburts- und Todesanzeigen geht man 750 Meter.

Erschlossen wird das Gelände über einen Abzweig von der Seefelder Straße. Damit das Abbiegen nicht gleich in der Notaufnahme endet, gibt es eine Linksabbiegespur – und für die Fußgänger zur Bushaltestelle eine Bedarfsampel. Die Parkplätze für Besucher sind ebenerdig angelegt, die Autos fürs Personal verschwinden in der Tiefgarage. Der Verkehr zur Klinik wird aus Richtung Inning durch den Ort oder über Hechendorf-Seefeld fließen (Umgehung der S-Bahnschranke), aus Richtung Gilching/Weßling über die Eichenallee. Eine kleine Feuerwehrzufahrt führt von der Goethestraße aus auf das Klinikgelände.

Für Grundstückseigentümer außerhalb des Klinikgeländes sind Bauabsichten noch Zukunftsmusik – der „vorhabenbezogene” Bebauungsplan, so die Planerin Ursula Burkart, gilt nur für die Klinik. Rund um das Krankenhaus herrscht noch für längere Zeit die Beschaulichkeit der Ackerscholle.

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