Das Pier mit seiner schicken Terrasse ist ein Herrschinger Gastro-Hotspot

November 2022: Ende Legende

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Das vergangene Jahr 2022 in Herrsching/Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse//

Ein Herrschinger Hotspot des gesellschaftlichen Lebens kommt uns abhanden: Ende Dezember wird das Pier 48 am Landungssteg seine Pforte schließen. Dem Vernehmen nach hat ein Investor das Lokal („Bar, Café, Zuhause”) gekauft. Der alte Besitzer wollte sich nicht zum Grund des Verkaufs äußern. Das Pier mit seiner roten skandinavischen Außenfassade und der schicken Terrasse (Architekt: Johannes Puntsch) war über ein Jahrzehnt lang eine der angesagtesten Adressen unter Herrschinger Hipstern, Junggebliebenen und Altgedienten.

Das Frühstück vom French Toast (7,90 Euro) bis zu Rühreiern mit Serranoschinken (12,80 Euro) vermittelte ein urbanes Lebensgefühl für hippe Spätaufsteher. Die Currywurst (8,30 Euro), die Thai-Curry-Pfanne (12,80 Euro) oder der Salat Bodega (15,40 Euro) sollten eher als solide Grundlage für die Caipirinhas (8,10 Euro) oder Sex on the Beach (9,50 Euro) dienen. Gault Millau oder Michelin Guide haben sich unseres Wissens nicht ins Pier verirrt. Sterne- und Haubenküche hat auch keiner erwartet – eher das Champions-League-Spiel auf Sky. Vor der Pandemie jedenfalls war der Laden oft so voll, dass die Besucher das wohlige Gefühl beschlich: Ich gehöre dazu. Dann kam der Corona-Tsunami und am Pier machte über Monate kein Skipper mehr fest. Und nach der Welle bekam die „Hafenkneipe” – wie andere Lokale auch – nur schwer wieder Wasser untern Kiel.

Und nun das Aus – Herrsching wird bald um eine Legende ärmer sein. Vielleicht gibt’s eine „Anschlussverwendung” mit Kaltgetränken? Ein Laden mit Klamotten jedweder Herkunft würde den prominenten Standort in Rufweite zum Dampfersteg aber kaum aufwerten.

Vielleicht gehen Sie noch mal hin, bevor’s zu spät ist.

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