Die Extratouren der Ammerseeflotte am Wochende haben der Bayerischen Seenschifffahrt ein nettes Zubrot eingebracht. Der Ammersee war in dieser Saison die Goldgrube. Corona ist vergessen, 325 000 Besucher haben sich mit der HERRSCHING, der DIESSEN, der UTTING und der AUGSBURG zwischen Stegen und Dießen hin- und herschaukeln lassen. Am Starnberger See war die Flotte stark von technischen Problemen gebeutelt worden – nur 180 000 Besucher zählten die Bayern-Kapitäne in dieser Saison – ein Rückgang um 15 Prozent. Um so mehr freut sich Geschäftsführer Michael Grießer über seine 4 Schiffe auf dem Ammersee. herrsching.online hat mit einem zufriedenen Chef gesprochen.
herrsching.online: Wie lief die Saison für die 4 Dampfer auf dem Ammersee im Jahrhundert-Sommer?
Grießer: Sehr zufriedenstellend. Wir haben die Vor-Corona-Besucherzahlen wieder erreicht. Am Ammersee haben wir – auch dank des schönen Septembers – wieder über 315 000 Gäste transportiert. Und weil der Wetterbericht ein schönes Wochenende versprach, hatten wir noch einmal ein paar Fahrten ins Programm genommen.
herrsching.online: Der Ammersee war also die Goldgrube in diesem Sommer, der Starnberger See blieb weit hinter Ihren Erwartungen zurück?
Grießer: Am Starnberger See gab’s mit ein paar Schiffen technische Probleme. Vielleicht hat der Ammersee davon etwas profitiert, weil der eine oder andere Fahrgast auf den Ammersee ausgewichen ist.
herrsching.online: Welche Schiffe auf dem Ammersee waren denn die Publikumslieblinge?
Grießer: Viele Leute fahren sehr gerne mit der neuen MS Utting, weil sie einen wunderschönen Salon hat. Aber natürlich stehen auch die beiden romantischen Raddampfer Herrsching und Dießen hoch im Kurs.
herrsching.online: Aber die meisten Passagiere hat wohl die HERRSCHING?
Grießer: Da muss ich passen, weil wir die Fahrgastzahlen nicht getrennt erfassen. Wir erfassen nur, welche Strecken am beliebtesten sind…
herrsching.online: …und? Welche Kurse sind die Favoriten?
Grießer: Die nördliche und die südliche Rundfahrt …
herrsching.online: Als von Stegen über Buch, Schondorf, Breitbrunn, Utting, Holzhausen nach Herrsching und zurück…
Grießer: Und die südliche nach Dießen.
herrsching.online: Der Töpfermarkt in Dießen ist wahrscheinlich ein Kassenschlager…
Grießer: Ja, mit dem Töpfermarkt zu Beginn der Saison bilden wir schon mal ein Polster.
herrsching.online: Fährt die Bayerische Seenschifffahrt eigentlich kostendeckend, oder muss der Finanzminister noch zuschießen?
Grießer: Wir müssen die Kosten und die Neubauten aus dem eigenen Betrieb bestreiten.
herrsching.online: Wir haben mit einem zufriedenen Geschäftsführer gesprochen?
Grießer: Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Saison. Die technischen Probleme am Starnberger See hätt’s jetzt nicht zwingend gebraucht. Aber ich bin durchaus zufrieden.