Die Vigili del Fuoco und die Herrschinger Feuerwehr stemmten den Albero della cuccagna gemeinsam in die Senkrechte. Foto: Regine Böckelmann

Maibaum auf Italienisch

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Was hat die italienische Partnergemeinde Ravina-Romagnano Herrsching voraus? Einen neuen, schön geschmückten Albero della cuccagna, bayerisch: einen Maibaum. Der ragt seit vergangenem Wochenende in den alpinen Himmel. Das weiß-blaue Schmuckstück wurde mit feinstem bayerischen „Besteck” errichtet. Eine Abordnung von 80 Herrschingerinnen und Herrschingern, darunter alle 3 Bürgermeister und einige Gemeinderäte, wohnten der Aufstellung in Ravina, einem Vorort von Trient bei. Der Herrschinger Gemeinderat und Malermeister Ludwig Darchinger hatte mit seinen d’Herrschingern kräftig mit organisiert und den trentinischen Maibaum farbig-festlich eingekleidet.

Gemeinderat Ludwig Darchinger und Helfer aus Ravina gaben dem neuen Maibaum sein Festgewand

Die Herrschinger Delegation wurde standesgemäß vom Dritten Bürgermeister Wolfgang Schneider chauffiert. Am Samstag trat der Maibaum, der aus dem Allgäu stammt, seinen Dienst an – feierlich von Reden der Bürgermeisterin von Ravina und ihres Herrschinger Kollegen begleitet. Der Chor Coro Stella del Cornet, der auch schon bei der Maibaum-Aufstellung in Breitbrunn gesungen hatte, unterstrich klanglich herausragend die Bedeutung der bayerisch-trentinischen Partnerschaft.

Herrschings Bürgermeister Christian Schiller mit seiner Amtskollegin aus Ravina-Romagnano. Die bayerisch-trentinische Partnerschaft nimmt innige Formen an
Die Feuerwehrmänner aus Ravina bewiesen Schwindelfreiheit bei der Maibaum-Aufstellung. Foto. Regine Böckelmann

Auch dank der Unterstützung der Herrschinger Feuerwehr wuchteten die Vigili del Fuoco, die Gehilfen des Feuers, den 16,5 Meter hohen Baum in die Senkrechte. Ganz oben schmückt das Wappenzeichen des Trentino den Baum. Dieses Zeichen hatten die Herrschinger 2013 als Gastgeschenk für den alten Maibaum mitgebracht.

Der Baum, den die Trentiner Freunde als Maibaum auserkoren hatten, fand keine Bestätigung durch die Herrschinger Experten – er war schon ziemlich hohl. Deshalb organisierte Darchinger einen passenden, gesunden Stamm aus dem Allgäu, der dann nach Ravina transportiert wurde.

Ludwig Darchinger konnte sich auf die Hilfe seiner beiden Söhne Ludwig und Korbinian verlassen und brachte aus dem Verein noch Felix Singer, Dieter Doch, Heinrich Feigl, Thomas Jäger, Justine Eckel, Verena Sattler und Jörg Geigulat mit.

Am Nachmittag fand eine ausführliche Ehrung verdienter “Ravinotti” statt samt Vorstellung eines zum Jubiläum herausgegebenen Buches “I Pompieri di Ravina 1892 – 2022”  
Der alte Maibaum in Ravina-Romagnano war einem Sturm zum Opfer gefallen. Überreste waren noch zu besichtigen.

Das Trentino gehörte von 1815 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum habsburgischen Reich. So hatte Österreich auch ein Jahrhundert lang Anschluss an ein großes Binnengewässer – den Gardasee, an dessen Nordufer immer noch Gebäude aus der Kaiserzeit stehen.

1 Comment

  1. Zu erwähnen ist noch, dass neben den Aktivitäten rund um das Aufstellen des Maibaums auch andere italienisch-deutsche Kontakte wieder aufgefrischt wurden.
    So trafen sich Vertreter:innen der Indienhilfe mit Mitgliedern des Circolo d´Allergia di Ravina, der sich um die Integration von Menschen mit Behinderungen kümmert und sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Madagaskar engagiert.
    Anschaulich schilderte Sergio Matteotti, der “Kopf” der Bewegung, wie sich die Klimakrise auf das Leben der Menschen dort bereits auswirkt.
    Es fanden sich auch diesmal wieder viele Parallelen zur Arbeit der Indienhilfe. Weitere Besuche wurden vereinbart – Arrivederci Italia !

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