Fremde Augen sehen oft mehr als die eigenen. Diese Weisheit bestätigte sich an einem kleinen Stückchen Gehweg: Der Inklusionsbeirat, der über die Barrierefreiheit in Herrsching wacht, mahnte den schmalen Gehweg an der Herrschinger Tourist Information an.
Der Fußgängerweg ist dort nur 80 Zentimeter breit, zu schmal für Rollstuhlfahrer und Rollator-Benutzer bei „Gegenverkehr”. In der letzten Bauausschuss-Sitzung beschloss das Gremien, den Gehweg auf 150 Zentimeter zu verbreitern. Zusätzlich soll die Einmündung zur Kienbachstraße begrünt werden. Damit wird der Kurvenradius beim Einbiegen kleiner. Diese – eigentlich triviale – Baumaßnahme entfachte aber eine lebhafte Diskussion: Gerd Mulert (Grüne) regte an, mit der Baumaßnahme auch die Straße am Fußgängerüberweg leicht anzuheben, um die Geschwindigkeit der Autos vor dem Bahnhof zu reduzieren. Sogenannte „stumme Polizisten” hätten sich in Frankreich sehr bewährt. Dieser Vorschlag fand allerdings keine Mehrheit im Bauausschuss. Die Vertreterin von Bürgermeister Schiller, Christina Reich, plädierte für eine zügige Umsetzung der Baumaßnahme, die nur bei einer kleinen Lösung möglich sei. Thomas Bader (beide CSU) regte an, mit der Gehweg-Verbreiterung auch gleich die Barrierefreiheit zur Tourist Information zu schaffen. Und Gemeinderat Rainer Guggenberger (BGH) bedankte sich noch einmal ausdrücklich beim Inklusionsrat für den Hinweis auf die Engstelle.
