14 Schiffe wagten sich bei Fast-Null-Wind auf den Kurs zwischen Schwedeninsel und Riederau. Foto: Michaela Geiger

7,5 Seemeilen bei Fast-Flaute

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Rhein-Main-Donau-Segelclub Herrsching brachte das Blaue Band vom Ammersee trotz Fast-Null-Wind über den Kurs //

Einmal von Herrsching zur Schwedeninsel, dann nach Riederau und zurück: Bei der 48. Traditionsregatta um das „Blaue Band vom Ammersee“ am 18. Juni 2022 wurde statt der geplanten 30 Seemeilen mangels Wind nur Kurzstrecke gesegelt.

In vier Runden 30 Seemeilen im südlichen Ammersee segeln: Bei ordentlich Wind ist die Langstrecken-Regatta um das „Blaue Band vom Ammersee“ durchaus eine Herausforderung für die Strategen an der Pinne. Am vergangenen Samstag hatten die Regattateilnehmer allerdings eher die Herausforderung, ihre Segelkenntnisse für das „Feintuning“ von Segeln und Takelage sowie das Ausbalancieren ihrer Boote einzusetzen, um bis am frühen Nachmittag wieder die Herrschinger Bucht zu erreichen.

Trotz Wettervorhersage, dass am Samstag sommerliche Temperaturen von mehr als 30 Grad und eher bescheidene Windverhältnisse herrschen würden, hatte der Herrschinger Rhein-Main-Donau Segelclub (RMDSC) als Ausrichter immerhin 16 Meldungen zur „Blaue Band“-Regatta. 14 Boote gingen um 10 Uhr bei Leichtwind um 1 bis 2 Windstärken flott an den Start. Ab Mittag flaute der Wind allerdings komplett ab, sodass Wettfahrtleiter Dirk Dieber gegen 12 Uhr eine Verkürzung der Route auf eine Runde (7,5 Seemeilen) durch das Regattabegleitboot des ASVim „Xaver“ an die Regattateilnehmenden übermittelte.

Tatsächlich musste am Nachmittag so manche Crew auf einem schweren Kielboot verhindern, dass sie  kurz vor dem Ziel „verhungert“. Dirk Dieber konnte den bescheidenen Windverhältnissen letztlich etwas Positives abgewinnen: „Wir mussten nicht ausrücken, um Boote im Gewittersturm zurückzuholen oder Mastbruch melden.“ Die letzte Yacht lief schließlich um 15.16 Uhr über die Ziellinie.


Die Crew von Alex Bichler vom HSC hatte die 7,5 Seemeilen der ersten Runde für das „Blaue Band vom Ammersee) am schnellsten absolviert. Im Bild die Bichlers (von links): Anna, Maxi, Alex und Maria. Foto: Michaela Geiger

Im Anschluss an den Wettbewerb vergab Dirk Dieber die Preise. Das „Blaue Band“ für die schnellste gesegelte Zeit ging an die Crew von Alex Bichler vom Herrschinger Segelclub HSC, die auf einer „Dolphin 81“ nur 3:53 Stunden für die Kurzstrecke benötigte. Den zweiten Platz belegte Georg Baumann von RMDSC mit Crew auf einer „Open 6.50“ und Dr. Dieter Schönwald mit Crew auf einer „Int.806“, ebenfalls vom RMDSC.

Da bei der Regatta „Blaues Band“ Yachten und Jollen sehr unterschiedlicher Bauart gegeneinander antreten, wird jeder Bootsklasse eine empirisch ermittelte Yardstickzahl zugeordnet, die die Leistungsfähigkeit des Boots widerspiegelt. Bei einer Regatta wird dann für alle Teilnehmer die gesegelte Zeit gemessen und mit der Yardstickzahl nach einer bestimmten Formel umgerechnet. In der Yard-Stickwertung belegten folgende Yachten die vorderen Plätze: Dr. Dieter Schönwald (RMDSC), Alex Bichler (HSC) und Rainer Birkholz (ASC).

Auch dieses Jahr werden die Ergebnisse des „Blauen Bandes vom Ammersee“ wieder in die Ammersee-Yardstick-Meisterschaft (AYM) eingehen. Hierfür wird die erste Runde (7,5 Seemeilen) dieser Wettfahrt gewertet. Der aktuelle Stand der Meisterschaft und weitere Informationen sind online unter www.ammersee-yardstick-meister.de  abrufbar.

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