Diese Bauchschmerzen werden mit Kopfschmerzen enden. Eine 45-jährige Autofahrerin aus Kaufbeuren klagte an der Aral-Tankstelle an der Seefelder Straße über Bauchschmerzen. Ein 26-Jähriger, der die Klagen gehört hatte, verständigte daraufhin den Rettungsdienst. Der Zeuge registrierte aber nicht nur die gesundheitlichen Beschwerden der Frau, sondern auch Alkoholgeruch. Deshalb wurde auch noch die Polizei alarmiert. Als die 45-Jährige wahrnahm, dass die Polizei bald auftauchen würde, stieg sie in ihr Auto und wollte wegfahren. Der Zeuge, der den Rettungsdienst alarmiert hatte, und ein 21-jähriger Tankstellenmitarbeiter stellten sich ihr in den Weg. Die Kaufbeurerin fuhr bei Anfahrversuchen mehrere Male leicht gegen den Oberschenkel des Tankstellemitarbeiters, der sich vor den Wagen der Frau gestellt hatte. Anschließend touchierte die 45-Jährige noch die Hausmauer der Tankstelle und eine Beeteinfassung, bis sie auf die Staatsstraßen einbiegen konnte und Richtung Weßling davonfuhr. Die Streife der Polizei Herrsching verfolgte sie und konnte sie ohne weitere Blechschäden stellen. Beim anschließenden Atem-Alkoholtest zeigte das Gerät einen Wert jenseits der 3,5 Promille. Deshalb wurde bei der Frau eine Blutentnahme angeordnet und der Führerschein sichergestellt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält bei diesem Alkoholwert folgende Beeinträchtigungen für möglich: Bewusstlosigkeit, Gedächtnisverlust, schwache Atmung, Unterkühlung und Reflexlosigkeit. Es grenzt deshalb an ein medizinisches Wunder, dass die Frau den Zeugen, der sich ihr in den Weg stellte, nicht umfuhr.
Die Frau erwartet nun eine Anzeige wegen „gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, sowie unerlaubten Entfernens vom Unfallort”. Vermutlich wird ihr der Richter auch eine Entziehungskur verordnen.
