Die Quagga-Muschel ist nur drei Zentimeter groß, kann aber große Schäden anrichten. Im Starnberger See wurde sie bereits nachgewiesen. Die Behörden wollen nun verhindern, dass sie sich auch in anderen Seen verbreitet. Foto: Landratsamt Starnberg.

Und noch eine Hiobsbotschaft: Die Aggro-Muschel ist da

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Bei Untersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt ist erstmals die Quagga-Muschel im Starnberger See nachgewiesen worden. Die hochinvasive Muschelart kann auf viele Arten zu Problemen führen. Die Untere Naturschutzbehörde will nun mit Experten wirksame Maßnahmen entwickeln, um die weitere Ausbreitung zu hemmen und eine Verschleppung in andere Gewässer zu verhindern.

Beim „Schadstoffmonitoring in Muscheln“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt wurden kürzlich genetische Analysen an Muscheln im Starnberger See durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass sich unter den untersuchten Exemplaren auch Quagga-Muscheln befinden.

Die invasive Muschelart stammt ursprünglich aus den Mündungsbereichen von Flüssen in das Schwarze Meer. Mittlerweile ist sie jedoch weltweit zu finden und besiedelt auch Seen in Österreich, der Schweiz und Deutschland, wie etwa den Bodensee oder den Chiemsee. Noch ist davon auszugehen, dass sich die Verbreitung im Starnberger See im Anfangsstadium befindet. Breitet sie sich weiter aus, kann sie zu erheblichen Problemen führen und beispielsweise

• Schiffsrümpfe und Bojen überwuchern,

• Wasser- und Abwasserleitungen verstopfen,

• Fischernetze zerstören oder die

• Motorkühlung von Booten lahmlegen.

• Bei Schwimmern und Badenden kann die scharfkantige Muschel Schnittwunden verursachen. Auch ökologische Konsequenzen können mit der Besiedelung verbunden sein, da  sie in Nahrungs- und Flächenkonkurrenz mit den einheimischen Arten tritt und diese im Laufe der Zeit mehr und mehr zurückdrängt.

Deshalb ist die Untere Naturschutzbehörde im engen Austausch mit Experten. Ein wesentlicher Aspekt wird dabei sein, die Übertragung in andere Gewässer im Landkreis zu verhindern. Sobald Ergebnisse der Beratungen vorliegen, wird das Landratsamt entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Seenutzern und  Interessenvertretern abstimmen. In den anderen Seen im Landkreis Starnberg ist bis jetz noch kein Nachweis über diese Muschel vorhanden.

Quagga-Muschel
Die Quagga-Muschel (Dreissena rostriformis bugensis) ist eine recht kleine Dreikant-Muschelart mit einer Schalenlänge bis zu drei Zentimetern. Die Schale ist Dunkel-Hell gestreift und erinnert an das Quagga-Zebra. Sie haftet sich vorwiegend an festen Untergründen wie Steinen, Betonwänden, Rohren, Bojen und Schiffsrümpfen. Im Trockenen überlebt die Quagga-Muschel bis zu vier Tage lang.

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