BGH will Führungswechsel im Rathaus

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Drei Wünsche für Herrsching durfte das Wahlvolk auf einem Wunschzettel notieren: Die Bürgergemeinschaft Herrsching (BGH) forschte mit einer Umfrage auf dem Wochenmarkt nach dem Bürgerwillen. Die kleine, aber höchst agile Gruppe um die Gemeinderätin Christiane „Tinsi“ Gruber selbst hat ihren zentralen Wunsch bereits geäußert: Sie will eine neue Person auf dem Chefsessel im Rathaus. Am Mittwoch soll eine Kandidatin oder ein Kandidat auf den Schild gehoben werden. herrsching.online hat die BGH-Sprecherin Christiane Gruber befragt, warum sie einen Wechsel im Rathaus anstrebt.

herrsching.online: Im künftigen Gemeinderat werden die Karten neu gemischt. Erwarten Sie einen harten, vielleicht sogar schmutzigen Wahlkampf, oder wird er eher langweilig?

Gruber: Wir machen keinen harten, schmutzigen Wahlkampf. Es wird auch nicht langweilig, weil es ein entscheidender Wahlkampf wird. Schließlich hat Herrsching einen Wechsel verdient. 

herrsching.online: Warum brauchen wir einen Wechsel?

Gruber:  Weil wir sonst in der vierten Wahlperiode den gleichen Bürgermeister hätten.

hersching.online: Nutzt sich ein Bürgermeister nach einer so langen Amtszeit ab?

Gruber: In einer so langen Amtszeit wird mitunter die private Person mit der Amts-Person gleichgesetzt. Deren Vorlieben bestimmen die Priorität der Aufgaben des Amtes.

herrsching.online: Welche Themen werden den Wahlkampf bestimmen?

Gruber: Das Thema Ortsgestaltung ist ein Dauerbrenner. Der Bahnhof wird intensive Diskussionen auslösen. Überhaupt müssen wir diskutieren, welche Möglichkeiten eine Gemeinde ohne ausreichende Finanzmittel hat. In dieser Lage ist Kreativität gefragt. Vielleicht wird auch das Thema Klima eine Rolle spielen. Wie geht’s zum Beispiel weiter mit der Wärmeplanung?

herrsching.online: Eine Bestandsaufnahme ohne Handlungsempfehlung liegt ja schon in Form eines Gutachtens vor.

Gruber: Ja, die Kommunale Wärmeplanung ist eine Bestandsaufnahme. Und jetzt müssen Maßnahmen folgen. Die Planung muss mit Leben gefüllt werden.

herrsching.online:  Sie bespielen mit Ihrer Bürgergemeinschaft Herrsching Themen, die man so oder so ähnlich auch im Wahlprogramm der Grünen findet. Wie unterscheiden Sie sich?

Gruber: Gute Frage, nächste Frage. Nein, im Ernst, die Bürgergemeinschaft Herrsching ist in der komfortablen Lage, keine Partei zu sein und damit keinem übergeordneten Wahlprogramm verpflichtet.  Dafür haben wir einen sehr intensiven Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern, Bürgerbeteiligung ist uns ein sehr wichtiges Anliegen….

herrsching.online:… sieht man an Ihrer Aktion „Drei Wünsche für Herrsching“, die Bürgerinnen und Bürger den Gemeinderäten mitgeben können…

Gruber: Die Bürgerbeteiligung ist seit 1978 unser Job in Herrsching.  Wir wollen Personen in den Gemeinderat bringen, die keine parteipolitischen und sonstigen Agenden verfolgen…

herrsching.online… Sie meinen wohl, keine persönlichen Interessen im Sinn haben?

Gruber. Ja.

herrsching.online: Fürchten Sie, dass im nächsten Jahr die AfD im Gemeinderat sitzt?

Gruber: Ich fürchte, dass wir mit einer AfD-Liste konfrontiert werden. Ich weiß, dass es einen Ortsverband Ammersee Ost gibt, der Herrsching, Weßling und einige andere Orte einschließt. Eine öffentliche Veranstaltung ist mir persönlich nicht bekannt. Wir von der BGH halten unsere Veranstaltungen öffentlich ab, um demokratische Prinzipien hochzuhalten.

Was wünschen Sie sich für Herrsching? Die BGH auf der Suche nach dem Bürgerwillen.

herrsching.online: Sie unterstützen mutmaßlich eine Bürgermeister-Kandidatin, die vielleicht auch von den Grünen unterstützt wird?

Gruber:  Ich greife dem Votum unserer Mitglieder nicht vor.  Die Beschlüsse dazu fassen wir am 24. September.

herrsching.online: Wie hoch sind die Chancen einer Kandidatin, eines Kandidaten, der gegen den amtierenden Bürgermeister antritt?

Gruber: Schwer zu sagen. Herrsching würde ich schon als eher konservativen Ort beschreiben. Andererseits gibt es viele Aufgaben, die auf Lösungen warten.  Diese Lösungen müssen in einem konstruktiven Miteinander gefunden werden.  Deshalb brauchen wir mehr Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Auch eine  Bürgermeisterin, ein Bürgermeister muss den Bürgerwillen ernst nehmen.

herrsching.online: Haben Sie Mühe, die 24 Plätze auf Ihrer Gemeinderatswahlliste zu fühlen?

Gruber:  Die Parteien und Gruppierungen wie CSU, SPD, FDP, Grüne und wir müssen 120 Personen finden, die sich zur Wahl stellen. Und beliebig viele lokalpolitisch interesssierte Personen in Herrsching gibt es ja nicht. Die Gruppierungen und Parteien, die jetzt im Gemeinderat vertreten sind, brauchen 120 Kandidatinnen und Kandidaten.

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