Warum dieser Kiosk „Brandung" heißt, wurde am Samstag schnell klar: Eine mächtige Welle von vergnügungssüchtigen Gästen schwappte an die Bretterbude auf der Promenade. Der neue Wirt Volker Mergen freute sich über viele Schaumkronen auf den Gläsern. Foto: Gerd Kloos

Wieder Schaumkronen in der „Brandung“

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Wie Schiffbrüchige, die sich in der Brandung an Balken klammern, hielten sich am Samstag die Feierbiester des Fünfseenlands an ihren Gläsern und Flaschen fest und sahen auf der Promenade der Sonne beim „Pfiad’s eich“ zu: Die Bayrische Brandung, prominenteste Bretterbude am westlichen Ufer, tobt wieder, der neue Wirt Volker Mergen schaute aus dem Ausschank auf Dutzende von dankbaren Herrschingern, die für das Live-Event Sonnenuntergang wieder eine Location haben. Habemus cerevisiam, wir können unser Feierabendbier endlich wieder an der frischen Luft genießen.

Auch die Kulturprominenz war da: Silvana und Thomas Prosperi beim Schlummertrunk

Der alte Wirt Miene Gruber hatte letztes Jahr beschlossen, ins Strandbad nach Utting zu wechseln, der Kiosk war plötzlich verwaist. Da fand sich ein Mann, der ein Händchen für spezielle Plätze hat: Der Breitbrunner Volker Mergen betrieb schon eine Kulturkneipe in München, leitete die Gelato-Factory beim Fischer am See in Inning und engagierte sich jahrelang bei den Sportfreunden Breitbrunn als Jugendtrainer. Zudem hatte er beste Verbindungen zur Eigentümer-Gemeinschaft, die denn auch beschlossen hatte: Entweder macht’s der Volker, oder es macht keiner mehr. Er bekam sogar einen fairen Mietvertrag und ging im Herbst sofort ans Planen. Aber auch die „Brandung“ liegt im Herrschaftsgebiet von St. Bürokratius, und so verlangten die Behörden ein eigenes WC fürs Personal. Weil die Bude aber kleiner ist als ein Fischkutter, musste die Kombüse dem Klo weichen. Wer also eine solide Grundlage für den „Kenterdrink“ legen will, muss sich seine Fischsemmel selber mitbringen.

Trotz gründlicher Renovierung mit frischer Farbe und neuer Gastro-Ausstattung erkennt der in der Brandung sozialisierte Herrschinger seine Sommerresidenz wieder. Der Kiosk hat seinen Shabby-Charme nicht verloren, hat sich aber frisch gekämmt: Also durchaus Flip Flop statt weißer Sneaker, und Boardshorts statt Bermudas, aber halt frisch gewaschen.

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