Prominenten Beistand hat die grüne Bundestagskandidatin Verena Machnik für den Wahlkampfauftakt bekommen: Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Katharina Schulze (Lieblingslied: „Eye of the tiger“ ) brachte am Samstag in der Starnberger Schlossberghalle das Publikum auf Betriebstemperatur. In einer freigehaltenen Rede hatte die zweifache Mutter einen besonderen Wunsch: ein kostenloses Essen für die Schulkinder.„Viele Kinder kommen mit knurrendem Magen in die Schule.“ Das seien keine guten Voraussetzungen fürs Lernen, meinte Schulze. In einem früheren herrsching.online-Interview sagte sie einmal auf die Frage, ob politischer Druck auf die großen Entscheider wichtiger sei als persönliches Klima-bewusstes Handeln: „Soviel Bambus-Zahlbürsten kannst du in deinem Leben gar nicht verputzen, um den ökologischen Erfolg durch das Abschalten der Kohlekraftwerke aufzuwiegen.“

Nachdem die Klimapolitik bei dieser Wahl aber wohl nicht mehr die zentrale Rolle spielt, kommt sie in den Wahlkampfreden der Grünen nicht mehr so prominent vor. Auch bei der Berger Bundestagskandidatin Verena Machnik, 45, stand die Klimapolitik nicht ganz vorne in der Themenliste. In einem herrsching.online-Interview formulierte sie eine prägnante Forderung, die auch für Lokalpolitiker im Kreis gilt: „Vor allem in kommunaler Hand muss wieder gebaut werden, weil die Entscheider vor Ort wissen, was gebraucht wird. Deshalb muss mehr Geld für die Kommunen bereitstehen.“ Machnik ist Gemeinderätin in Berg.

Das Kabarett-Duo Silvana und Thomas Prosperi kommentierte mit frisch-frechen Liedern das Zeitgeschehen, die eigenen Unzulänglichkeiten, die Vorsätze für den übernächsten Tag und die Liebe der Deutschen zu SUV-Autos. Von denen gab’s auf dem Parkplatz der Schlossberghalle tatsächlich keine. Zu einem Grünen-Event mit dem beheizten Ledersitz-Panzer vorzufahren, wäre dann doch eine Provokation.
Ich habe zwei Schulkinder und finde organisierte Frühstücke in der Schule absolut unnötig und verschwenderisch. Das Geld könnte sicherlich sinnvoller eingesetzt werden, anstatt letztendlich in der grünen Tonne zu landen. Kinder bekommen von ihren Eltern in der Brotzeit das, was sie essen möchten, unter Berücksichtigung ihrer Besonderheiten und Vorlieben.
Grob geschätzt, liegen diese Kosten bei min. 3 Euro pro Kind und Tag. Das wären etwa 570 Euro für ein ganzes Schuljahr. Ich würde es bevorzugen, dieses Geld über die Einkommensteuer zurückerstattet zu bekommen, damit ich damit Schreibwaren, Klassenfahrten oder Theaterbesuche finanzieren könnte.
Es/Frau/Herr „Pro“ … vielleicht bemühen Sie Ihre Fantasie und versuchen sich an der Vorstellung, dass es selbst im Landkreis mit der höchsten Kaufkraft Menschen gibt, die andere Sorgen haben als Theaterbesuche … leerer Kühlschrank wegen Armut z.B.
Suchen Sie sich vielleicht ein Wahlprogramm in dem der Begriff „Solidarität“ nicht vorkommt.
Dann landen Sie Bildungpolitisch mindestens bei der FDP.
Sehr geehrter Herr Herz,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Es ist bedauerlich, dass Sie versuchen, mich wegen meiner Meinung zu beschämen, anstatt mich mit Fakten und Argumenten auf etwas hinzuweisen, das mir möglicherweise entgangen ist.
Vielleicht könnten Sie mir erklären, wie es in einem Land, in dem man durch Bürgergeld, Kindergeld und Wohngeld in Summe oft mehr erhält, als ein Polizist oder ein Rettungsdienstmitarbeiter verdient, dennoch zu einem leeren Kühlschrank kommen kann? Menschen, die nicht arbeiten, tragen keine Kosten für ihre Wohnung. Ihnen werden der ÖPNV, die Kinderbetreuung und selbst Büchereigebühren ermäßigt. Darüber hinaus erhalten sie finanzielle Unterstützung für Winterkleidung, Möbel und vieles mehr.
Diese Frage stelle ich ernsthaft und ohne jede Provokation.
Übrigens habe ich mittlerweile eine bessere Verwendung für das „Frühstücksgeld“ gefunden: Es sollte dafür genutzt werden, die Lehrmaterialien zu finanzieren, die Lehrer in Bayern derzeit noch aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Dazu gibt es sogar eine Petition: https://chng.it/p8LKQL4rfM
Das wäre doch ebenfalls ein Zeichen von Solidarität, oder was meinen Sie?
Mit freundlichen Grüßen
Danke, dass Sie für das Wahlprogramm der FDP Werbung machen, Herr Herz. Herr Pro darf das nicht als Provokation auffassen. Statt wieder über Wahlgeschenke wie kostenfreies Essen zu philosophieren, hat die FDP nämlich den konkreten Vorschlag den kostspieligen, ineffizienten Bildungsföderalismus zu reformieren und fordert Schulautonomie, also die Freiheit für jede Schule mit einem festen Budget, über pädagogische, personelle und finanzielle Fragen selbst entscheiden zu können. Wenn eine Schule dann der Meinung ist, ihren Schülern ein hochwertiges, gesundes Mittagessen anzubieten, kann sie dies tun. Mit dem Vorschlag der Grünen befürchte ich, dass sich ein paar findige Catering Dienste über die Subventionen freuen und eine ordentliche Marge einschieben.