Zum wertvollsten Spieler hätten die WWK Volleys die Decke in der Nikolaushalle wählen können: Die Freiburger Überraschungsmannschaft in der Bundesliga schickte den Ball am Samstagabend immer wieder zur Hallendecke – und dafür gab’s einen Punkt für die Heimmannschaft. Aber auch ohne die Hilfe der Halle siegten die Volleys beeindruckend klar: Nach zweieinhalb Sätzen freuten sich die Zuschauer schon aufs Siegerbier, die Freiburger schienen vor der fantastischen Stimmung in der Halle zu kapitulieren. Filip John: „Die Fans haben uns ans Limit gepusht.“ Der dritte Satz schien nur noch Formsache zu sein, die Herrschinger führten schon 17 zu 13, es sah nach einem Sieg ohne Schönheitsfehler aus. Doch dann reagierte der Freiburger Coach Jakob Schönhagen und wechselte gleich sechsfach aus – erfolgreich, wie sich nach Satzende herausstellte: Den Volleys fehlten nur noch zwei lächerliche Punkte, um den Sack zuzumachen, aber nix da, die Breisgauer mit Linus Hübner an der Aufschlaglinie pfefferten Hämmer ins Herrschinger Spielfeld, und der Satz ging mit 23 zu 25 in den Schwarzwald. Volleys-Coach Bob Ranner sah später in dem Satzverlust auch Positives: „Wir lernen aus diesen Phasen.“ Die Lernphase ragte aber weit in den vierten Satz hinein, bis die Volleys zurückschlugen, in Führung gingen und das letzte Viertel sicher nach Hause brachten.
WWK-Geschäftsführer Max Hauser hatte vor dem Spiel bei einem Empfang im Möbelhaus Darchinger davon gesprochen, dass die Erwartungen in Herrsching nach dem Pokalfinale gestiegen sind. Der fünfte Tabellenplatz bringt zwar Selbstvertrauen, aber er könnte auch Druck auf die Mannschaft ausüben.