Auch wenn’s den Männern nass nei geht – der Maibaum steht

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Oh mai, das war ein Maianfang: Nieselregen hat den neuen Maibaum in Herrsching empfangen. Trotzdem haben D’Herrschinger mit ihrem Vorstand Ludwig Darchinger den 29 Meter (netto) langen Maibaum aus Drößling mit schierer Muskelkraft in die Vertikale gestemmt. Einen Darchinger und seine Mannen bringt Regen nicht aus dem Konzept. „Das ist jetzt mein zwölfter Maibaum, und immer ging’s ohne Verletzungen ab”, freute sich der Brauchtumschef Herrschings nach vollbrachter Tat. Auch der Baumstifter und technische Leiter der Aufstellung, Christoph Preininger, der in Drößling eine Zimmerei betreibt, war nach dem Kraftakt erleichtert. Er hat mit seinen Mann die 81 Jahre alte und 33 Meter hohe Fichte am 29. Dezember „bei abnehmendem Mond” geschlagen. Das 2400 Kilo schwere Trumm, gerade gewachsen wie ein Gardesoldat, wird nun 4 Jahre vor dem Herrschinger Rathaus stehen – dann setzt ihm der TÜV ein Ende. Preininger: „Das Holz bekommt natürlich durch die Sommerhitze Risse, in die dann Wasser einsickert und das Holz schädigt.”

Die Maibaumaufstellung zog wieder Hunderte von Herrschingerinnen und Herrschinger, vielleicht sogar aus befreundeten Nachbargemeinden an. „Egal wie’s Wetter ist, die Leit kommen trotzdem”, freuten sich Darchinger und Bürgermeister Schiller. Darchinger reichte der Trachtenhut als Regenschutz, andere Honoratioren liefen mit Regenschirm rum.

Musikalisch untermalt hat die die Maibaumaufstellung die Blaskapelle Herrsching unter Leitung von Gabriele von Dehn. Vorstand Bruno Türk pendelte immer zwischen Maibaum und Kapelle, um den richtigen Einsatz zu geben.

Schmuck steht er nun da in seiner blauen Pracht. Der Volkskundler und Buchautor Robert Volkmann weiß aus alten Quellen, dass Maibäume früher nicht einmal entrindet waren und ganz oben noch einen grünen Wipfel trugen. Historisch unkorrekt ist auch die Baumart: „Früher wurden häufig Birken als Maibäume hergenommen”, erzählt Volkmann. Als Schmuck trugen sie Girlanden aus Papier und eiserne Ringe, die festlich geschmückt waren.

1 Comment

  1. Unsere liebsten Bäume sind in Schwaben und Bayern die Maibäume. Während sie in Bayern immer weiss und blau bemalt werden, mögen es die Schwaben (wo ich herkomme) und Allgäuer auch mal mit Rinde oder anderem Farbanstrich. Schade, dass es eigentlich tote Bäume sind, weshalb ich mich auch sehr gerne für lebendige alte Bäume, auch gerne mit Baumschutzverordnung, einsetze. Heidi Körner Gartenbauverein Breitbrunn

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