Straßenbauamt will Grundstücksbesitzern flächensparende neue Trasse vorschlagen/Grüne haben Geduld mit verkaufsunwilligen Grundbesitzern verloren//
Kommt endlich Bewegung in die unendliche Radweglosigkeit? Die Grünen bereiten einen Beschluss vor, der eine Enteignung der bockigen Grundstückseigentümer fordert. Es geht um den Straßen-begleitenden Fahrradweg zwischen Herrsching und Breitbrunn. Das Straßenbauamt in Weilheim zeichnet zur Zeit eine neue Variante der Trassenführung. Dieser Vorschlag soll weniger Fläche brauchen. Mit dieser Alternative will das Bauamt noch einmal auf die Grundstücksbesitzer am Schloss Rezensried und am Winkelweg in Breitbrunn zugehen. Dies teilte die Gemeinde in der letzten Bauausschuss-Sitzung mit.
In Herrsching erzählt man sich, dass die Anlieger, denen Grundstücke am nördlichen Ortsausgang gehören, beim früheren Ausbau der Straße vom Straßenbauamt schlecht behandelt worden seien. Aus Ärger über diese Behandlung weigerten sie sich, Grundstücksanteile für den straßenbegleitenden Radweg abzugeben. Weder von der Gemeinde noch vom Straßenbauamt gibt es dazu Stellungnahmen.
Die Fragen nach einer Enteignung von verkaufsunwilligen Grundbesitzern hatte herrsching.online auch der Zweiten Bürgermeisterin, Christina Reich, und dem Fraktionssprecher Thomas Bader (beide CSU) gestellt. Bader dazu: „Ich bin mehr für Verhandlungen. Die Enteignung ist ein harter Eingriff.” Und seine Fraktionskollegin Reich meinte: „Enteignung ist das allerallerletzte Mittel, das man eigentlich vermeiden möchte.”
Bader hatte in dem Interview allerdings betont, dass der Radweg vom Winkelweg zum Sportplatz in Breitbrunn Priorität habe. „Ich hatte als Jugendtrainer beim SF Breitbrunn immer Angst um die Kinder, die von der Seestraße kamen und die Staatsstraße überqueren mussten. Für dieses kurze Stück kämpfen wir schon seit Jahren, und jetzt soll der Plan an einem 80-Quadratmeter-Grundstück scheitern? Wenn wir diesen Radweg hätten, könnte man vom Sportplatz über Rausch nach Herrsching fahren und hätte sich den Umweg über Ellwang gespart. Das wäre auch für die Ammersee-Umrundung wichtig. Über ein Fünftel der Einwohner Herrschings wohnt in Breitbrunn, und deshalb brauchen wir einen schnelleren Radweg.”
