Sie war so glücklich, als säße sie schon im Landtag: Andrea Schulte-Krauss (links) wurde schon im ersten Wahlgang als Kandidatin gekürt. Martina Neubauer bewirbt sich wieder für den Bezirkstag. Foto: Gerd Kloos

So sehen Siegerinnen aus

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Die grüne Landtagskandidatin für den Stimmkreis Starnberg heißt Andrea Schulte-Krauss. Die Kreisrätin aus Krailling wurde am Mittwochabend als Direktkandidatin für die Landtagswahl gewählt. Schulte-Krauss erhielt bereits im ersten Wahlgang mit 55 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Ihre unterlegene Kandidatin Verena Machnik aus Berg gratulierte fair. Im Zweikampf zwischen der Historikerin Schulte-Krauss und der Politologin Machnik unterlag die dritte Kandidatin Elke Schubert aus Seefeld mit nur 7 Stimmen.

Die Kraillingerin hat eine Biografie vorzuweisen, die perfekt ins grüne Profil passt: Sie engagiert sich bei der Würmtalinsel, arbeitet beim BUND in der Amphibienhilfe mit, ist Schöffin am Landgericht München II und packt bei der Caritas Korbinianküche mit an. Daneben stemmt sie den Ortsvorsitz der Kraillinger Grünen, ist Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat und Kreisrätin. Bei einer Kandidatinnen-Präsentation in Herrsching am Ammersee fragte ein Parteimitglied scherzhaft: „Und wann schläft diese Frau mal?”.

Sie wirkte bei der Aufstellungsversammlung im Augustiner in Steinebach jedenfalls sehr ausgeschlafen. In ihrer Bewerbungsrede (der Bundestagsabgeordnete Leon Eckert wachte wie ein Notar darauf, dass die Reden genau 7 Minuten dauerten) wies sie „auf den sinnlosen Wettkampf der Gemeinden um Gewerbeflächen hin” und versprach, sich beherzt in den Landesentwicklungsplan einzumischen. Die Rechtsanwältin Elke Schubert aus Seefeld verglich den Landtag mit einem Haus, in dem die CSU und die Freien Wähler untätig auf dem Sofa sitzen, die Grünen die Hausarbeit machen und die AfD im Vorgarten randaliert. Die Berger Kandidatin Verena Machnik verwies auf ihre Verdienste im Berger Gemeinderat, berührte die über 100 Zuhörer im Saal aber mit einer persönlichen Geschichte. Sie hatte einem afghanischen Flüchtlingsmädchen versprochen, ihre Mutter nach Deutschland zu holen. Das Kind konnte nach hartnäckigen, jahrelangen Verhandlungen die Mutter 2018 in die Arme schließen.

Von den 87 wahlberechtigten grünen Kreismitgliedern aber beschlossen 48, dass die Kraillingerin die beste Kandidatin sei. Die Berger Gemeinderätin Machnik, die zur Zeit als Assistentin der grünen Abgeordneten Anne Franke arbeitet, unterlag klar.

Andrea Schulte-Krauss machte in ihrer Dankesrede klar, dass man ganz auf Sieg spiele. Sie will der CSU-Abgeordneten Ute Eiling-Hütig das Direktmandat abjagen. Der Ausgang ist des „Spiels” ist durchaus offen: Die CSU erreichte 2018 bei den Erststimmen 30,7 Prozent, die Grünen bekamen 26,7 Prozent.

Die Wahl der Kandidatin für den Bezirkstag war weniger spektakulär: Die Kreis- und Bezirksrätin Martina Neubauer, durch ihre Landrats- und Bundestagskandidatur bekannt geworden, erhielt 88 Prozent der Stimmen.

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