TV-Moderatorin Judith Williams war Schirmfrau des TSV-Handball-Girls-Cups. Im Bild: Die C-Jugendmannschaft des TSV. Foto: Gerd Kloos

Williams begeistert die Handball-Girls

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„Mädchen und Frauen müssen im Sport sichtbarer werden”, gab die TV-Moderatorin Judith Williams den Mädchen des TSV-Girls Cups auf den Weg. Die Handball-Abteilung des TSV Herrsching hatte am Wochenende Gastmannschaften der C- und B-Jugend eingeladen und für den Cup nicht nur eine perfekte Organisation in Zeiten der Corona-Regeln aufgeboten, sondern auch die prominenteste Frau Herrschings als Schirmfrau gewonnen: Judith Williams.

Eine fulminante Motivationsrede von der Schirmfrau Judith Williams bei der Siegerehrung

Sie feuerte die 13 bis 16 Jahre alten Mädchen in einer fulminanten Rede an, ihren Sport in die Gesellschaft zu tragen. TSV-Abteilungsleiterin Christina Reich freute sich wie eine Spielerin beim erfolgreichen Tempo-Gegenstoß über das gelungene Turnier. Auch Bürgermeister Christian Schiller spendete herzlichen Beifall.

Judith Williams („meine Leidenschaft ist Tanzen”) ließ sich nicht lange bitten, ihre Prominenz für den Girls Cup einzusetzen. In ihrer mitreißenden Rede erzählte sie von den sportlichen Anfängen des Frauensports, der gegen den Widerstand des Olympia-Gründers Pierre de Coubertin mit Golf und Tennis begann. Damals wurden nur die Vornamen der Sportlerinnen veröffentlicht, um deren Familien nicht zu blamieren.

Der Frauen-Handball wurde 1915 von einem deutschen Turnlehrer namens Max Heiser entwickelt. Sinn dieses neuen Sports: Für Damen ein Ballspiel anzubieten, das ohne Zweikämpfe auskommt. Hartes Balgen um den Ball galt damals als unschicklich für Damen. „Außerdem konnte man Handball mit Rock spielen”, erzählte Judith Williams den staunenden Mädchen.

Sie schenkten sich nichts, die Mädels der C-Jugend: Hier ein Siebenmeter der siegreichen Schwabmünchner

Noch 1967 beim Marathon von Boston musste sich die erste weibliche Teilnehmerin als Mann getarnt ins Läuferfeld schmuggeln. „Sie wurde natürlich entdeckt und disqualifiziert”, erzählte Judith Williams. Sie schlug dann einen Bogen zum Girls Cup und machte die 13- bis 16-Jährigen auf dem Parkett zu Botschafterinnen ihres Anliegens: Frauen auch im Sport nach vorne zu bringen. Schließlich sind die Frauen im deutschen olympischen Sport die „Gold-Hamster”.

Bei bestem Spätsommerwetter feierte Christina („Tina”) Reich den Erfolg dieses Turniers – auch wenn die C-Girls des TSV den Schwabmünchnerinnen bei der Siegerehrung den Vortritt lassen mussten. Uli Sigl, der 22 Jahre lang die Handballabteilung des TSV leitete, hatte für die Schirmfrau Williams einen wunderschönen Sonnenblumenstrauß gebunden. Von der neuen Handball-Chefin Reich gab’s noch eine kalorienträchtige Torte für Judith Williams. Wobei es Zweifel daran gibt, ob die extrem figurbewusste TV-Frau sowas anrührt.

Eine Torte für Judith Williams: Handballchefin Christina Reich freute sich, bei der figurbewussten TV-Frau war das nicht so sicher. Mit dabei: Der ehemalige Handballchef Uli Sigl und Bürgermeister Schiller

Gebührend geehrt wurde auch die neue Marketing-Frau der Handballer, Michaela Lindig, die für die Veranstaltung geworben hatte. „Handball”, so Lindig, „ist in Herrsching eine große Nummer: Die Damen und Herren der ersten Mannschaften spielen in der Landesliga. Sie stehen auf den Schultern von 500 Mitgliedern – darunter sind 300 Jugendliche.” Das machte insbesondere Bürgermeister Schiller glücklich – Herrschings sportliches Renommee ist zukunftssicher.

Die neue Marketing-Frau für die Handball-Abteilung, Michaela Lindig. Für die erfolgreiche Cup-Werbung gab’s ein Geschenkpaket

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