Mit „Ruth“ nahm es ein tragisches Ende, aber das konnte ihre Namensgeberin Ruth Paulig nicht erschüttern. Ruth war eine Ziege, die Paulig für eine afrikanische Familie gespendet hatte. Die Vierbeinerin wurde überfahren. Aber dem Verein Promoting Afrika, den die Breitbrunnerin 2009 mitgegründet hatte, geht es gut.
Jetzt hat Paulig, Gründungsmitglied der Bundes-Grünen und ehemalige Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, ihr Herz für West-Afrika entdeckt: In Kamerun, nahe der Hauptstadt Jaunde, entsteht unter dem Dach des Vereins Wings for Africa eine Berufshandwerkerschule, in der je Klasse 5 bis 6 Kameruner als Elektriker, Schreiner, IT-Fachleute, Schneider oder Kunsthandwerker ausgebildet werden. Die Schule kostet 85 000 Euro und wird durch Spenden und durch Zuschüsse vom Bund finanziert. „Irgendwann soll sich die Schule selber tragen“, gibt Paulig als Ziel vor.
Ein zweites Projekt von Wings for Africa ernährt arme Familien direkt, insbesondere Witwen mit ihren Kindern: Seit Januar wurde auf einem weiteren Grundstück Gemüse gesät und angepflanzt. Mais, Maniok, Bohnen, Tomaten, Kochbananen konnten bereits geerntet werden. Vor der Regenzeit stehen jetzt weitere Neupflanzungen an. Auf diesem Grundstück mit 2000 Quadratmetern sollen auch Heilpflanzen angebaut werden, die bei Krankheiten eingesetzt werden, oder auch nach Trocknung der Blätter weiterverkauft werden können. Wertvolle Heilpflanzen sind der Korossolbaum, der Moringa Baum und die Pflanze Artemisia.
Im Dorf Banekane mit 4000 Einwohnern sollen arme Familien mit Kleintieren unterstützt werden. Für Witwen sollen Ziegen oder Schafe gekauft werden, die weitergezüchtet werden können und Milch und Fleisch liefern werden. Ziel ist, es für diese Familien kleine nachhaltige Landwirtschaftsstrukturen aufzubauen.
In diesem ländlichen Bereich ist auch der gesicherte Anbau von großen Bäumen wie Mango- oder Avocadobäumen geplant. Diese Bäume können sehr groß werden und über Jahrzehnte Erträge bringen und ein kleiner Beitrag zum Klimaschutz sein.
Klar, dass ein solcher Artikel nicht ohne Spendenaufruf endet: Für dieses Nutzgarten- und das Schulgartenprojekt bittet Wings for Africa um Spenden: Bereits mit 20 Euro kann ein großes Gemüsebeet für eine Familie bepflanzt werden. Die Heilpflanzen-Bäume kosten je nach Größe 10 bis 25 Euro, ebenso Bananenbäume. Die großen Frucht-Klimaschutz-Bäume kosten 30 Euro und aufwärts. Ziegen oder Schafe gibt’s für 70, die Böcke für jeweils 10 Euro mehr. Tiere und Bäume erhalten auf Wunsch den Namen des Spenders – Kamerun wird hoffentlich bald voll sein von Willis, Renates, Volkers, Andis und Ellas.
Wings for Africa ist ein eingetragener Verein und als gemeinnützig anerkannt. Also: Ziegen-Paten, Bäume-Pflanzer aufgepasst – hier kommt die
IBAN-Nummer: DE08 7005 2060 0022 6249 69 bei der Sparkasse Landsberg.
Der Verein nimmt auch am Sommerkino 2021 in Windach auf dem Schloßplatz teil. Das Cinemamobile macht am 12. und 13. August ab 20,30 Uhr in Windach Station und zeigt die preisgekrönten Dokumentarfilme Kinshasa Symphonie und Sahara Salaam. Die afrikanische Band Afro Sasfo wird jeweils ab 19 Uhr das Filmfest begleiten. Der Eintritt ist