Jetzt ist auch die Container-Klinik in der Herrschinger Gewerbestraße im Covid-Kampf: Täglich werden etwa 120 Bürger aus Herrsching, Inning, Wörthsee, Weßling, Gilching, Andechs und Seefeld geimpft. Impfzentrumsleiter Roland Schwankhart verspricht: Hier gibt’s Biontech. In 14 Containern betreuen 5 BRK-Mitarbeiter und ein Arzt die Schutz-Suchenden. Zu den Bildern oben: Bürgermeister und Landrat auf dem Klinik-Flur, frisch gepikster Impfling, das Zentrum im Bau, Schiller und Frey checken die Ausrüstung, empörte Bürgerin. Im Landkreis Starnberg werden jede Woche etwa 3 500 Menschen in den Zentren geimpft. Eine ältere Bürgerin störte den feierlichen Rahmen mit hartnäckigen Fragen. Unter diesem Beitrag veröffentlichen wir einen Kommentar unserer Leserin Annette Ruß: „Die Antwort: Ich setze Sie auf die Wartelisteverärgert nur.“
Zur Eröffnung gab’s den großen Bahnhof: Landrat Frey, Bürgermeister Christian Schiller und alle BRK-Granden des Kreises Starnberg freuten sich sichtlich, dass in der Seegemeinde jetzt auch massenhaft die Pandemie bekämpft wird. Einen kleinen, ungeplanten Zwischenfall erlebten die in Feststimmung versammelten durch eine 75-jährige, die den Landrat fragte: „Ich bin 75, wann werde ich endlich geimpft?” Der Landrat erklärte ihr die Prozedur, aber die Dame ließ nicht locker: „Bekannte von mir sind schon geimpft, warum ich eigentlich nicht?” insistierte sie. Weil ihr die Antworten nicht gefielen, lief sie wütend weg und hinterließ fragende Gesichter.
Anlass genug für BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang, keine Spontanbesuche des Impfzentrums zu versuchen: „Es geht nur über die ordentliche Registrierung (https://impfzentren.bayern/citizen/). Wer unangemeldet kommt, muss abgewiesen werden.” Verwaltungsleiter Roland Schwankhart bestätigte noch einmal, dass im Kreis Starnberg keine Impfdose weggeworfen werde. „Bisher mussten wir nur zwei schadhafte Fläschchen zurückschicken. Alles wird verimpft:” Wenn ein angemeldeter Impf-Kandidat nicht erscheine, dann rücke der Nächste nach. BRK-Chefarzt Dr. Richard Aulehner: „Dann telefonieren wir die ganze Liste durch, bis wir zu jeder vorrätigen Dose auch den Abnehmer haben.”
Die Container-Anlage, die in wenigen Wochen aus der Wiese gegenüber des Getränkemarktes aus der Wiese gestampft worden war, umfasst mehr als 400 Quadratmeter. In 14 Containern wird beraten und vorbereitet („links vom Flur”) und rechts geimpft.
Kommentar zu diesem Beitrag von Annette Ruß: Die Antwort: „Ich setze Sie auf die Warteliste” verärgert nur.
„Die Dame, die bei der Einweihung des Impfzentrums protestierte, kann ich nur allzu gut verstehen. Um zu verstehen, warum man als klar der Gruppe 2 zugeordneter Bürger noch nicht geimpft ist, wäre es hilfreich, mehr Informationen zu veröffentlichen. Wieviele Personen sind der Impfgruppe 2 zugeordnet, wieviele aus Alterstgründen und wieviele aus den sonstigen Prioritätsgründen? Es ist toll, dass nun im Landkreis STA neben Gauting auch die Außenstellen impfen können, die Zuordnung zu den Impfstellen ist gut im Online-Portal zu sehen. Hilfreich für ein Vermeiden von zu hohen Erwartungen an ein Impftempo wären transparentere Zahlen. Aussagen wie “am Impfwochenende wurden xy Anzahl geimpft” oder “über 30.000 Impfungen im LK STA” bringen nichts, oder vielmehr nur Frust, wenn keine Aufschlüsselung kommuniziert wird. So, wie Anfangs auf der Infoseite: Anzahl 1. Impfungen, Anzahl 2. Impfungen, Anzahl davon 80, Anzahl sonstige Prio1. Gut wären Informationen wie: Anzahl Berechtigter / Meldungen je Prioritätsgruppe, davon geimpft. So kann sich ein mündiger Bürger selber seine Berechnung überschlagen. Die Kür wäre natürlich dann noch die gleiche Information je zugeteiltem Impfzentrum. Aussagen wie ich sie beim Anruf bei der Hotline für das Impfwochenende bekommen habe: “Ich setze Sie auf die Warteliste” und bei der Nachfrage, wie hoch denn die Warteliste sei, die Antwort: „Das darf ich nicht sagen”, verärgern nur und machen eigentlich die tollen Zahlen, die nach dem Imfpwochenende veröffentlicht wurden, eher obsolet.”
