Ludwig Hartmann an der Lindenallee: Darf hier überhaupt gebaut werden, fragte er die Staatsregierung

Wer schützt die Landschaft vor der Klinik?

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Wird das malerische Aubachtal in Hechendorf Krankenhausstandort für die vereinigte Westklinik? Könnte sein – wenn da nur nicht der Landschaftsschutz wäre, den die Behörden über den „regionalen Grünzug Herrschinger Moos-Weßlinger See“ gebreitet haben. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Ludwig Hartmann, wollte in einer Anfrage ans Bayerische Umweltministerium wissen, unter welchen Voraussetzungen eine Bebauung im Landschaftsschutzgebiet zulässig sei. Was Minister Glauber dem grünen Abgeordneten dazu schrieb, könnte Musik in den Ohren der Aubachtal-Schützer sein.

„Grundsätzlich“, so heißt es in der Antwort aus dem Umweltministerium, „sollen…regionale Grünzüge… nicht geschmälert oder gar unterbrochen werden.“ Planungen seien nur dann möglich, wenn der Nachweis geführt werde, dass „die Grünzugfunktion (hier die Verbesserung des Mikroklimas und die Sicherung eines ausreichenden Luftaustausches sowie die Naherholungsfunktion) gewährleistet bleiben“.

Ob das 25 000 Quadratmeter große Grundstück für eine neue Klinik aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden dürfe, obliege aber den zuständigen Kreisgremien, heißt es in der Antwort weiter. Auf jeden Fall aber müssten Maßnahmen ergriffen werden, um nachteilige Auswirkungen (auf Mikroklima, Sicherung eines ausreichenden Luftaustausches sowie die Naherholungsfunktion) auszuschließen. Dazu aber müssten, so das Ministerium weiter, konkrete „aussagekräftige Antragsunterlagen“ vorliegen.

Heißt wohl, aus dem Behördendeutsch übersetzt: Erst wenn der Kreis weiß, wie groß und hoch die Klinik aussehen soll, könne man beurteilen, wie stark der Eingriff in Mikroklima und Luftaustausch ist.

Die Grünen in Seefeld-Hechendorf um Ortwin Gentz und Albert Augustin sind sich sicher, dass durch einen Klinikneubau das ökologisch wertvolle Sumpfgebiet im Süden der Lindenallee verloren ginge.

3 Comments

  1. Wenn „man“ von allem zu viel hat, weiß „man“ es manchmal nicht zu schätzen. Als aus dem Ruhrgebiet zugezogen frage ich mich, warum diejenigen, die den Standort in Erwägung ziehen, überhaupt auf die Idee kommen konnten?
    Hier hält bzw. urlaubt doch kein Besucher oder Tourist wegen der schönen Ortschaften. Städtebaulich gibt es zwischen Autobahnabfahrt und Seen keine Highlights.
    Die Seen, deren umgebende Landschaft und die Ausblicke machen den Reiz der Gegend aus.
    Wenn die ( mag sie gar nicht so nennen) Verantwortlichen so weiter Raubbau mit der Landschaft betreiben, werden in wenigen Jahren die Menschen sich wohlmöglich andere Orte suchen.
    Wie groß ist eigentlich das Gelände der Finanzhochhschule die doch in Bälde leer steht? Für die Nachnutzung könnten interessante Vorschläge schon jetzt angedacht werden? In der Geschichte des Gebäudes war die Nutzung als Lazarett schon einmal möglich. An der reibungslosen Planung des Gymnasiums ist doch ablesbar, dass keiner den Landkreis schmäht, nur weil‘s ein paar Jahre länger dauert.

  2. Erst einen Planer und Architekten beschäftigen und dann das Projekt wieder verwerfen. Rausgeschmissenes Geld. Schauen Sie sich den Bewuchs im Aubachtal an, das ist ein Feucht- und Überschwemmungsgebiet. Weiterhin müsste die Zufahrt von der Hauptstrasse schon im Vorfeld ertüchtigt werden, damit die schweren Baufahrzeuge das Gebiet überhaupt erreichen. Schlimmer geht’s nimmer meint man. Aber es geht doch schlimmer, man muss nur die richtigen Leute ranlassen.

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