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Fragt heute jemand, was Neuschwanstein gekostet hat?

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Ja, es kostet 110 Millionen Euro. Ja, es bringt den Landkreis Starnberg an den Rand der Leistungsfähigkeit, und ja, die Kreisumlage für die Gemeinden im Landkreis steigt in furchterregende Höhen (nicht nur wegen der Schule). Aber mit dem neuen Herrschinger Gymnasium sind sogenannte „Ewigkeitswerte“ geschaffen worden. Und mal polemisch: Fragt heute noch jemand, wieviel Neuschwanstein gekostet hat?

„Mit dem Werkstoff Holz haben wir die konstruktive Entsprechung zu dem kostbaren Grundstück“, sagt der Architekt Professor Schürmann im herrsching.online-Interview. Schürmann ist die ökologische Brisanz von Beton sehr bewusst. Deshalb fiel die Wahl des Baustoffs für die beiden oberen Geschosse auf eine Leimbinder-Konstruktion aus Buchenholz.

Auf 12 000 Kubikmetern Beton, dem inzwischen als Umweltsünder geschmähten Baustoff, sitzen zwei filigrane Stockwerke in ökologischer Holzbauweise aus Buche. Eleganz und Ökologie gibt es aber nicht zum Aldi-Tarif: Das Bauwerk auf 40 000 Quadratmetern wertvollem Grund kostet

• 110 Millionen Euro

• 21 Millionen kommen aus Fördertöpfen von FAG, KfW und DBU

• 8 Millionen muss die Gemeinde Herrsching bezahlen

• 80 Millionen muss der Landkreis stemmen – zum Beispiel auch über die Kreisumlage der Landgemeinden, so dass Herrsching aus zwei Töpfen beteiligt ist.

Die vier Lernhäuser und die Dreifach-Turnhalle haben eine Nutzfläche von 11 488 Quadratmetern. Das Erdgeschoss schiebt sich zum Teil in den Hang und bildet den Sockel für die beiden Geschosse. Sie sind in vier Einzelhäuser aufgeteilt. Im Untergeschoss der Schule liegen Technik- und Lagerräume und die Tiefgarage für 80 Autos, 230 Fahrräder und 10 Motorräder. Über das Untergeschoss angebunden entsteht westlich der Schule die Dreifachturnhalle. Die Umkleiden- und Nebenräume befinden sich weitgehend unter den Außenanlagen. Dort macht sich auch der Sportplatz breit.

Das neue Herrschinger Gymnasium ist nicht nur architektonisch ein Schmuckstück, sondern setzt auch neue Lern-Methoden um: Hier wird ein weiterentwickeltes Lernhauskonzept realisiert: Ab der achten Klasse sind die Fachklassenbereiche (Sprachen, Gesellschaft, MINT) als separate räumliche Einheiten angelegt. 1000 Schüler sollen einmal im neuen Gymnasium unterrichtet werden. Diese Schülerzahl erfordert weit mehr als 100 Lehrkräfte.

Das Argument der Gymnasiumsgegner, für eine neue Schule in Herrsching gäbe es keinen Bedarf, mutet inzwischen fast skurril an: „Es gibt einen Riesenbedarf für das neue Gymnasium“, sagt Landrat Frey. Der Kreis zahle inzwischen viel Geld für Schüler, die außerhalb des Kreises unterrichtet werden, zum Beispiel in Germering.

1 Comment

  1. Soweit bekannt, muss die Gemeinde neben der auch wegen des Gymnasiums erwartenden höheren Kreisumlage 10 % der BAUKOSTEN übernehmen. Das sind dann aber keine 8 sondern 11 Millionen Euro. Und ein „Ewigkeitswert“ ist beim besten Willen nicht zu erkennen.

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