Große Strafkammer des Landgerichts München II erkennt besondere Schwere der Schuld – keine Entlassung nach 15 Jahren Haft/Verteidiger plädierte auf Totschlag und verneint Heimtücke bei der Tat/Täter wollte nach misslungenem Raubzug in Herrsching in Salzburg „einsame reiche Frauen ausrauben/Witwe des Mordopfers ist mit dem Urteil zufrieden/ Erstmals äußerte sich der Angeklagte im Prozeß und ließ durch seine Dolmetscherin ausrichten, dass er um Vergebung bitte. Nicola Z. wörtlich: „Ich habe Scheiße gebaut“///

Das Publikumsinteresse war groß, RTL und Sat1 hatten Kamerateams in den Saal b266 an der Nymphenburger Straße gesandt. Die Sitzung am Freitagmorgen begann mit dem Plädoyer von Staatsanwalt Enzler, der jede Minute der Tatvorbereitung und des Tatvorgangs an jenem unglückseligen 12. Juli 2024 durchleuchtete. Er zeigt sich besonders entsetzt über die Absicht des jetzt 23-jährigen Serben, nach seiner Flucht aus Herrsching noch einmal einen Beutezug in Salzburg zu versuchen. Auch dieses „Nachtatverhalten“ wird im Urteil als strafverschärfend angeführt. Der Täter hatte sich vor seiner schrecklichen Tat in Herrsching im Hotel Seehof ein Zimmer gebucht, um von dort aus lohnende Objekte auszukundschaften und nach der Tat zuerst einmal abzutauchen.
Die Witwe des Opfers bezeichnete den Täter in ihrem Schlusswort als Nebenklägerin als „Killer“ und appellierte an das Gericht: „Setzen Sie ein Zeichen und erkennen Sie auf die besondere Schwere der Schuld“. Der Verteidiger plädierte auf Totschlag und legte sofort nach der Urteilsverkündung Revision ein.
Erstmals äußerte sich der Angeklagte in dem Prozeß und ließ durch seine Dolmetscherin ausrichten, dass er um Vergebung bitte. Nicola Z. wörtlich: „Ich habe Scheiße gebaut“.
Die Große Strafkammer unter dem Vorsitz von Thomas Bott sprach den 23-jährigen Serben Nicola Z. des Mordes in Tateinheit mit Raub schuldig. Das Gericht stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest und verhinderte damit, dass der Täter nach 15 Jahr vorzeitig entlassen wird.
herrsching.online bringt am Samstag ein Interview mit der Witwe des Ermordeten.
Der verteidigende Rechtsanwalt des Angeklagten und jetzt verurteilten Mannes, will sofort erneut verteidigen. Für ihn wurde falsch Recht gesprochen. Jetzt soll ein anderer Richter die angemessene Strafe finden. Ich frage mich warum es bei Mord, Totschlag und anderen Gewalttäter so schwer ist Recht zu sprechen das die Juristen gemeinsam für richtig halten. Es ist für unser rechtsstaatlichen Gemeinwesen verbindlich, dass nicht Rache, sondern Recht gesprochen wird. Bei dem beschriebenen Fall könnte der Fall doch klar sein, wuerde man meinen.
Der verteidigende Rechtsanwalt des Angeklagten, und jetzt verurteilten Mannes, will ihn sofort erneut verteidigen. Für den Verteidiger wurde durch den Richter falsch Recht gesprochen. Darum soll ein anderer Richter die angemessene Strafe finden. Ich frage mich, warum es bei Mord, Totschlag und anderen Gewalttaten so schwer ist, ein Urteil zu sprechen, das alle Juristen im Verfahren akzeptieren. Es ist für unser rechtsstaatliches Gemeinwesen verbindlich, dass nicht Rache, sondern Recht gesprochen wird. Bei dem beschriebenen Urteil könnte der Fall doch klar sein, möchte man als Laie doch meinen.