Der jüngste Besuch aus der Partnergemeinde Ravina-Romagnano (Trentino) trug weder Uniform noch schöne Lieder vor: Der italienische Verein „ Circolo Culturale L‘ Allergia“ verfolgt die gleichen Ideale wie die Herrschinger Indienhilfe: Frieden, Gleichheit aller Menschen, Solidarität mit den Schwächeren in der Gesellschaft (Inklusion) und auf der ganzen Welt. Die wirtschaftliche und kulturelle Ungleichheit, beschleunigt durch den Klimawandel, betrachtet der Verein ähnlich wie die Indienhilfe in der Luitpoldstraße „als die Ursache alles Bösen in der Welt“. Die Italiener haben sich am Samstag im Sitzungssaal des Rathauses den Herrschinger Freunden vorgestellt. Organisiert wurde der Besuch vom Vorstand der Indienhilfe unter Leitung von Elisabeth Kreuz.
Im Rahmen der Partnerschaftsbesiegelung im Jahr 2000 hat die Indienhilfe nach einer gleichgesinnten Organisation in Ravina gesucht und den Kontakt zu diesem Verein vermittelt bekommen. Seitdem gibt es immer wieder gegenseitige – offizielle und private – Besuche und einen fruchtbaren Austausch mit wechselseitigen Anregungen.
Die Projekte von L‘ Allergia werden durch Spendengelder und Basare, aber auch durch Benefizveranstaltungen finanziert. Der größte Brocken ist derzeit die Hilfe für ein von Franziskanern geleitetes Projekt in Tananarive/Madagaskar. Mit ihren Geldern ermöglicht L‘ Allergia die Gehälter von 76 Lehrern in 32 Schulen für 3500 Schüler. In Madagaskar ist der Schulbesuch nicht selbstverständlich, sondern ein Privileg, das den wohlhabenderen Familien vorbehalten ist. Das führt dazu, dass nur 30 von 100 Kindern eine Schule besuchen.
Bildung zu ermöglichen, ist also ein Herzensanliegen des Allergia-Vereins. Das Credo des Vereins: „Die Umwandlung von Untertanen in Bürger ist das Wunder, das nur die Schule vollbringen kann“.