Früher hat der Opa von den guten, alten Zeiten gesprochen, heute sagen schon 18-Jährige: Weißt du noch…? Damals, 2014, als ein 10 Zentimeter dicker Eispanzer über dem Wörthsee lag und der Eishockeyschläger wichtiger war als das Essbesteck. 10 Grad Minus machten aus dem Segler-Dorado ein gigantisches Eishockeystadion. Die älteren Herrschaften unternahmen auf frisch geschliffenen Kufen epische Schlittschuhwanderungen, und bei den Eisstockschützen dampfte der Glühwein. Die Eissegler standen aufgeriggt am Ufer und die Speed-Verrückten guckten ganz verrückt auf die Windvorhersage. 2012 schaffte es Väterchen Frost sogar auf einen negativen Spitzenwert von 18,1 Grad – minus, 2009 sank die Quecksilber-Säule auf 14,2 Grad. In den Nullerjahren fror der Ammersee vollständig zu, Wagemutige glitten auf Kufen von Breitbrunn nach Schondorf. Und jetzt? Nostalgie, die Schlittschuhe im Keller rosten vor sich hin, und irgendwann wird am Jaudesberg Wein wachsen. Verfluchter Klimawandel.
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