Foto: Gerd Kloos

20 000 Euro für rote Schutzzonen

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Die Gemeinde hat Fußgängern und Radfahrern den roten Teppich ausgerollt: An der

• Einmündung der Summer- in die Mühlfelder Straße, der

Grünen-Gemeinderat Gerd Mulert kritisierte immer wieder die gefährliche Einmündung der Madeleine-Ruoff in die Rieder Straße und empfahl die Einfärbung der Gefahrenzone. Jetzt wurde er erhört.

• Madeleine-Ruoff- in die Rieder Straße und

• an der Einfahrt in die Rudolf-Hanauer-Straße Ecke Seestraße

breiten sich seit ein paar Tagen Rote Zonen aus, die jedem Autofahrer signalisieren: Hier kreuzen Radfahrer und Fußgänger die Straße. „Kümmerer“ war der Grünen-Gemeinderat Gerd Mulert, der immer wieder im Gemeinderat anfragte, ob man die knallroten Signalflächen an gefährlichen Einmündungen wieder einführen könne. Jetzt wurde Mulert erhört: In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsplaner Kaulen hat die Gemeinde üppige Flächen in den kritischen Zonen mit einem roten Belag versehen. Die rote Farbe hat nicht nur Signalwirkung, sie ist griffig (>45 SRT-Einheiten, laut amtlicher Empfehlung) und sogar leicht federnd (Schichtdicke rund drei Millimeter). Nach Auskunft der Bauverwaltung im Herrschinger Rathaus kosten die „Roten Plätze“ rund 20 000 Euro. Wenn sie nur einen Unfall verhindern, ist das Geld gut angelegt.

11 Comments

  1. Wer diese neue Straßenführung auch immer geplant hat, sollte mal mit dem Fahrrad von der Seestrasse kommend auf die Summerstr fahren. Es ist saugefährlich, weil man nicht sieht, ob aus der Rudolf-Hanauer-Straße ein Auto kommt.
    Da hilft auch rote Verschlimm-Besserung nicht.
    (Lenkt m. E. eher ab)
    Um diese unsinnige Vorfahrtsregelung abzusichern, braucht es für die o.g. Situation einen zusätzlichen Spiegel.
    Mir ist der Grund für die Änderung dieser Straßenführung nicht bekannt, aber Rückbau wäre ggf. auch eine Alternative…

  2. Wunderbar! Erst kreiert man ohne Not mit einer völlig unlogischen Verkehrsführungsveränderung an der „Kreuzung“ Summerstr./Seestr. (am Seehof/Dolce Vita/Riva) eine sehr gefährliche Verkehrssituation, um sie dann Jahre später knallrot als Gefahrenstelle zu markieren. Vor der Vorfahrtsänderung gab es dort keine Probleme! Ich fahre seit vielen Jahren dort fast täglich mit Rad und PKW vorbei und wundere mich, dass da noch nichts Schlimmes passiert ist. Besonders wenn man als Radler von der Summerstraße kommt und Richtung Madeleine-Ruoff-Str. der Vorfahrtsstrasse folgend abbiegen möchte, muss man höllisch aufpassen, von Autofahrern nicht übersehen zu werden (vor allem am Wochenende bei ortsunkundigen Fahrern, die von oben von der Seestraße kommen). Das ist meiner Meinung nach die gefährlichste Kreuzung in Herrsching. Hier macht die rote Farbe vielleicht sogar Sinn.

  3. Die Straßenverkehrsordnung kennt keine rote Farbe auf Fahrbahnen. Wer die Straßenverkehrsordnung nicht kennt sollte sich weder in ein Auto noch auf das Fahrrad setzten. Somit hat die Straßenmalerei offiziell keine Bedeutung. Wie viele Unfälle sind eigentlich an dieser Einmündung schon passiert? Für mich wieder mal Geldverschwendung.

    • Nun, ich sage es nicht gerne, aber ich hatte schon vor 35 Jahren an dieser Einmündung mit der Strassenverkehrspolizei Kontakt und das, obwohl ich in 40 Jahren, beruflich von Landsberg bis Johanneskirchen täglich mit dem Auto unterwegs war. Ich denke, dass die rote Farbe auf der Fahrbahn eine Hilfe sein soll.

  4. Hier kann man auch anderer Meinung sein. Schön ist das nicht. Ob es die Sicherheit nachhaltig erhöht, kann man auch bezweifeln. Dann besser gleich Tempo 30 einführen, da reicht ein weiteres Straßenschild. Das kommt doch wohl flächendeckend bald auch noch. Außer man ist leider rechtlich nicht zuständig. Aber ein paar Euro für Farbe finden sich noch in jeder so leeren Stadtkasse. Als nächstes kommt bestimmt das Thema „Dooring“. Dann kann wieder zum Pinsel greifen. Übrigens im historischen Villenviertel von Marienburg (Köln) gehen die Bürger gerade auf die Barrikaden, weil eine wirklich häßliche Fahrrad- (Schnell-) Straße mit ganz viel schreiender Farbe und Markierungen die Priorität des Fahrrads vor dem Auto symbolisieren und durchsetzen soll – und das in einem reinen Wohngebiet. Hier sprechen die Bürger bereits von ideologisch motivierter Verkehrsumerziehung und drohen mit Klage.

    • Hallo Herr Nies, ich radle von Breitbrunn kommend oft über diese gefährliche Strasseneinmündung und rot ist halt die beste Warnfarbe für alle Verkehrsteilnehmer. In München, wo ich immer im Sommer innerhalb des Altstadtringes radle, werden die Radwege selbst rot gekennzeichnet. Dort werde ich durch die rote Streckenführung in meiner Wahrnehmung sehr gut unterstützt. Verkehrsschilder nehme ich nur eher punktuell wahr. Oft verwirren mich auch die Vielzahl von Schildern auf engem Raum. Aber sie haben recht… Wir dürfen da eine verschiedene Meinung haben.

    • Wenn sich in einem historischen Villenviertel in Köln Anwohner über die farbige Markierung einer Fahrradstraße aufregen und sie als ideologisch motivierte Verkehrserziehung bezeichnen – was will uns das sagen?

      Viele haben sich gewünscht, die Fahrradstraße optisch noch klarer als solche kenntlich zu machen.
      Über Farbe läßt sich natürlich immer streiten: zu fad, zu grell etc aber ist nicht eigentlich alles netter als asphaltgrau?
      Ich denke, es erfüllt seinen Zweck. Was ist schon wirklich „schön“ im Zusammenhang mit Straßenbau und Verkehrsplanung.

    • Ich denke, dass die Farbe nach kurzer Zeit blasser wird und das Rot dann nicht mehr ganz so schreiend wirkt. Aber wenn die Bemalung bewirkt, dass nur ein einziger Radfahrer weniger zu Schaden kommt, hat sich die Aktion doch schon gelohnt.

    • Über die Ästhetik der Fahrbahnmarkierung kann man unterschiedlicher Meinung sein, entscheidend ist, dass der Zweck erfüllt wird. Die angesprochene Fahrradstraße im Villenviertel von Marienburg ist überigens bereits seit 2019 geplant. Vielleicht ist der wahre „Aufreger“ für die Anwohner weniger die „schreiende Farbe“ sondern die Tatsache, dass zugunsten der Fahrradstraße Parkplätze wegfallen werden.

    • Nach meiner Kenntnis hatte bereits mein damaliger Gemeinderatskollege Robert Brack im Jahr 2007 die Idee der rot markierten Flächen. Sein damaliger Antrag bezog sich damals u. a. auf den Kreuzungsbereich Seestraße/Zum Landungssteg und Madelaine-Ruoff-Straße/Rieder Straße. Der Antrag wurde damals unter 1. Bürgermeisterin Christine Hollacher von der Verwaltung dem Gemeinderat als Beschlussvorschlag zur Ablehnung vorgelegt, da die Straßenverkehrsordnung diese rote Markierung nicht vorsieht, und nur eine Schein-Sicherheit vortäusche. Sorry, die Grundidee hatte GR Brack (CSU).

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