Der Seniorenbeirat wird im Herbst neu bestimmt. Der alte Rat hat sich noch mal fürs Foto aufgestellt. Von links: Dolores Jäger, Burkhard Siewert, Mia Schmidt, Ute Stolle, Brigitte Milik, Gerhard Regnath, Marlis Böhnstedt und Andreas Losert.

Schmidteinander

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Jeder dritte Einwohner in Herrsching hat den 60. Geburtstag schon gefeiert. Deshalb besitzt der Seniorenbeirat eine wichtige und wuchtige Stimme in der Seegemeinde. Nun steht die Interessenvertretung der älteren Bevölkerung vor einem Umbruch: Die langjährige Vorsitzende Mia Schmidt nimmt Abschied von Herrsching, der Beirat braucht ein neues Haupt – und neue Mitglieder. Denn am 30. November läuft die zweijährige Amtszeit aus – im vorgerückten Alter denkt man in kürzeren Zeiträumen. Zum Weltseniorentag, der am Mitwoch begangen wurde, lud Schmidt zu Weißwurst und alkoholfreiem Bier ein und warb bei den weisen und weißen Häuptern darum, sich für den neuen Beirat zu bewerben.

Mia Schmidt, Herrschings resolute Powerfrau im politischen Unruhestand, tritt im Alter von 80 Jahren nicht mehr an und verlässt Herrsching irgendwann Richtung Dießen. Und nun müssen Herrschings Senioren und die Kommunalpolitik eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger aus dem Kreis von sieben neu bestimmten Beiräten finden. Dass es sich bei der Aufgabe nicht um die Organisation von Kaffeekränzchen handelt, lebte Mia Schmidt vor. Sie hat sich mit gut formulierten Anträgen immer wieder in die Kommunalpolitik eingemischt, machte Vorschläge für die Wiedererweckung des Bahnhofs und für Verkehrsverbesserungen, setzte sich für die radelnden Rentner ein, veranstaltete eine Aktionswoche „AUTOmobil bleiben“ und entwickelte Visionen für eine gelungene Teilhabe am Gemeindeleben („Dazu gehören in Herrsching“).

„Der Seniorenbeirat ist Ansprechpartner für die ältere Bevölkerung, vertritt deren Interessen in der Kommunalpolitik, verhält sich aber politisch neutral“, sagte Schmidt. Sie lebte die Unabhängigkeit vor: Mia Schmidt saß für die CSU im Gemeinderat, aber eine Parteisoldatin war sie nicht: Als ihr nach sechs Jahren im Gemeinderat das Ehrenamt der Dritten Bürgermeisterin verwehrt wurde, trat sie aus der Partei aus und blieb als unabhängige Rätin im Gremium: „Es waren zuviele Männer vor mir. Ich habe gemerkt, dass ich da nichts gelte.“

Das hat sich gründlich geändert. Jüngstes Beispiel: Sie machte einen vielbeachteten Vorschlag, wie man den „wilden“ Fußgängerweg von der Kienbachstraße über den Mühlfelder sicherer machen könnte. Und siehe da: Im Oktober legt der Verkehrsplaner der Gemeinde einen Vorschlag zur Entschärfung der Gefahrenstelle vor. Auch das Thema Bahnhofs-Neugestaltung stieß sie mit ihren Vorschlägen für ein neues Gemeinde-Kommunikationszentrum an. Dazu hatte sie den Grünen-Gemeinderat Gerd Mulert eingeladen, der einen spannenden Vortrag über genossenschaftliche Großprojekte hielt (mehr dazu auf herrsching.online in der nächsten Woche).

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