Diakon Mario Kossmann mit seiner Frau Virginie vor der Krippe der St. Nikolaus-Kirche. Foto: Gerd Kloos

Diakon Kossmann verlässt Herrsching

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Der in Herrsching allseits beliebte Diakon Dr. Mario Kossmann verlässt die Seegemeinde „schweren Herzens“, wie er im Infoblatt der Pfarreiengemeinschaft schreibt. Kossmann hatte kurz vor Weihnachten in einem Interview mit herrsching.online berichtet, dass sein Arbeitsplatz beim damals insolventen Arbeitgeber Lilium gestrichen worden sei. Kossmann blieb kurz vor Heilig Abend mit 200 seiner Kollegen nur der Weg zum Arbeitsamt. Die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in der Region „war leider nicht erfolgreich.“

Kossmann bekleidete neben seiner Arbeit bei Lilium noch das Amt eines Diakons in der Pfarrgemeinschaft Ammersee-Ost. In dieser Funktion arbeitete er ehrenamtlich. „Die Möglichkeit (einer hauptamtlichen Anstellung als Diakon durch die Diözese) gäbe es schon, aber für mich persönlich ist dieser Weg keine Alternative. Ich bin eher für ein Modell für die Kirche, das auf Spenden basiert ist, und wo wir im Leben stehen, da wo wir berufen sind“, sagte er im Interview mit herrsching.online. Er habe nun eine Anstellung bei einem sehr renommierten Flugzeugbauer in der Schweiz angeboten bekommen, „die ich freudig und mit großem Interesse angenommen habe. Deshalb müssen meine Frau Virginie und ich in nur wenigen Wochen aus Herrsching wegziehen“. 

Am 16. Februar wird es in Herrsching nach der 11.30-Uhr-Messe einen kleinen Umtrug zum Abschied geben. „Ich bin am 1. und 2. März zum letzten Mal im Predigtdienst in allen fünf Messen der Pfarreigemeinschaft. Am 15. März machen wir uns auf den Weg in die Schweiz“ teilte Kossman in einer Mail mit. Kossmann ist verheiratet mit der Französin Virginie und hat zwei Söhne, die beide in England leben.

Kossmann brachte immer wieder, so auch im Interview mit herrsching.online, zum Ausdruck, dass er mit der Entwicklung der Kirche unzufrieden ist. „Wir müssen die Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, die wir bei vielen Leuten verloren haben, weil wir an falschen Dingen festhalten, uns auf falsche Dinge konzentrieren. Wir sollten uns auf Jesus konzentrieren, nicht auf unsere Regeln, die wir irgendwann einmal aufgestellt haben. Wir halten fest an Unrecht und Diskriminierung. Und wenn der liebe Gott eine Frau oder einen Homosexuellen inspiriert, ein Amt in der Kirche zu bekleiden, dann ist das so. Dann sind wir als Kirche doch nicht dazu aufgerufen, uns dem in den Weg zu stellen, sondern wir müssen das unterstützen.“ Kossmann unterstützte auch die Bewegung Maria 2.0. und den Herrschinger Gesprächskreis ”Die Kirche brennt…?!“


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