Mordfall Kohlstatt: Fragen, die Herrsching bewegen

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Nach der Festnahme des dringend tatverdächtigen Serben in Paris stellen sich viele Bürger in Herrsching Fragen, die auch die Journalisten auf der Pressekonferenz bewegten. herrsching.online veröffentlicht deshalb auch den zweiten Teil der Pressekonferenz, bei der Kriminaldirektor Manfred Frei auf die wichtigsten Fragen einging.

Polizeihauptkommissar Michael Graf vom Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtete ergänzend dazu, dass die Ermittlungsgruppe Mühltal immer noch intensiv damit beschäftigt ist, Videomaterial auszuwerten. Zusätzlich werden auch die Hinweise aus der Bevölkerung, Erkenntnisse aus Anwohnerbefragungen und Zeugenvernehmungen zusammengeführt und in die Fallakte eingebracht. Das Auslieferungsverfahren wird von der Münchner Staatsanwaltschaft II betreut.

Frei berichtete, dass in dieser Woche wohl feststehen werde, ob bei dem roten Rucksack, der – mit Steinen beschwert – im Uferbereich des Ammersees lag, DNA-Spuren des mutmaßlichen Täters vorhanden sind. Bis Dienstag teilte das Polizeipräsidium Oberbayern noch keine Ergebnisse mit.

Weiter scheint bis jetzt nicht geklärt zu sein, ob die Kripo in Fürstenfeldbruck eine Ermittlungsgruppe nach Paris schicken darf, um den Tatverdächtigen selber zu vernehmen oder eine Vernehmung der französischen Polizei zu begleiten. Wenn sich der Serbe nicht gegen eine Auslieferung nach Deutschland wehrt, rechnet Kriminaldirektor Frei damit, dass der Verdächtige in den nächsten 10 bis 14 Tagen nach München überstellt wird. Wenn er aber Rechtsmittel gegen die Auslieferung einlegt – die französischen Behörden haben ihm natürlich einen Pflichtverteidiger an die Seite gestellt – könnte es sich 2 bis 3 Monate hinziehen, bis der Tatverdächtige nach München überstellt wird. Bislang hat die Polizei noch nicht mitgeteilt, ob sich der Serbe gegen eine Auslieferung wehrt.

Dass er irgendwann in München in U-Haft sitzen wird, daran lässt Frei keinen Zweifel. Wäre der Serbe in sein Heimatland geflüchtet, hätte er keine Auslieferung befürchten müssen, weil Serbien eigene Staatsbürger grundsätzlich nicht ausliefert.

Bei der Frage nach dem möglichen Tatmotiv tappte die Polizei immer noch im Dunkeln. Der Kripo-Chef betonte in der Pressekonferenz, dass er im Augenblick nichts ausschließe. Es deute aber nichts darauf hin, dass es irgendeine Beziehung zwischen Täter und Opfer gegeben habe.

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