Keine Mehrheit für die Mückenbekämpfung im Gemeinderat…BTI finde ich eine gute Lösung… eine Mär, dass es mit den Mücken immer schlimmer wird...Mückenbekämpfung greift in das biologische Gleichgewicht ein…häßliche Allergien bei Kindern durch Mückenstiche… Pro- und Contra-Argumente für und gegen den Einsatz von sogenanntem BTI (Bacillus thuringiensis israelensis). Das Bakterium produziert während der Sporenbildung Kristallproteine. Ob es dabei biologische Kollateralschäden, zum Beispiel bei nicht stechenden Zuckmücken gibt, ist umstritten. herrsching.online bat deshalb Kommunalpolitiker, Bürger, Betroffene und Fachleute um ihre Meinung. Das Statement von Maximilian Bleimaier, der als Vorstand bei der AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe, arbeitet, lesen Sie hier:
„So ärgerlich und lästig das diesjährige Mückenvorkommen auch sein mag – wir können nicht einerseits so tun als wären wir für Naturschutz, und andererseits fordern wir ein Mittel, das nachweislich neben dem Zielorganismus der Steckmücken auch Nichtzielorganismen wie Zuckmücken und co. tötet, sowie auch deren Prädatoren (Fischbrut, Libellen, Frösche etc.) schaden kann. (siehe Allgeier, Brühl & Frör 2019, Uni Koblenz-Landau). Gestern noch für „Rettet die Bienen“ unterschrieben, heute für BTI stimmen – das geht nicht! Am schönen Ammersee aufgewachsen, ist man das Vorkommen von Mücken gewöhnt. Es sind mal mehr, mal weniger. Hergezogene müssen sich wohl erst noch daran gewöhnen. Hier der Quellnachweis:
https://www.dbu.de/OPAC/ab/DBU-Abschlussbericht-AZ-32608_01-Hauptbericht.pdf
Zur Frage, ob BTI die Kläranlagen vor eine Herausforderung stellt: BTI wird in feuchten Bereichen bez. Gewässern ausgebracht, von denen keine Verbindungen zur Kläranlage bestehen. Dementsprechend taucht BTI nicht im Abwasser auf.“
Maximilian Bleimaier, Vorstand der AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe gKU
„Ich bin in Seenähe in Lochschwab geboren und lebe da nun seit fast 70 Jahren. Mücken gibt es periodenweise jedes Jahr, meist nur für wenige Wochen, gelegentlich kann man sich dann nur schwer im Freien aufhalten, bzw. muss man sich eben entsprechend anziehen. Aber das ist Normalität, wenn man an einem Gewässer/ in wasserreichem, auch sumpfigem Gebiet lebt (siehe Skandinavien)! Die letzte richtig massive Mückenplage am Ammersee, während der die BTI-Debatte hohe Wellen schlug, liegt Jahre zurück. Damals haben sich Mücken zu Tausenden auf einen gestürzt, sobald man das Haus verließ. BTI wurde damals im Herrschinger Gemeinderat eingehend unter Hinzuziehung von Fachleuten behandelt und abschließend mehrheitlich abgelehnt. In diesem Jahr gibt es zumindest in Lochschwab ganz normale bis eher geringere Mückenmengen (nur in feuchten Ecken des Gartens) – und einmal ins Haus gekommen sind sind sie sogar relativ leicht zu erschlagen (die Mücken sind jedes Jahr sehr unterschiedlich) und auch bei geschlossenen Türen und Fenstern gut aus dem Haus zu verbannen. Beim Nachhaltigkeitsfest in Wartaweil letzten Samstag, in unmittelbarer Seenähe, gab’s auch nur wenige Mücken. Ich empfehle die folgende Seite, um sich objektiv zu informieren: https://traunstein.bund-naturschutz.de/brennpunkte/bti Nur, weil man das Glück hat, an einem See/ in seiner Nähe zu wohnen, mit vielen Vorzügen, hat man keinen Anspruch auf mückenfreies Leben oder auf Sicht in die Berge… Wir haben wahrlich andere lebensbedrohende Probleme, mit denen man sich auseinandersetzen sollte… Kleiner Tipp: im Weltladen im Welthaus “Alte Schule” gibt’s Anti-Moskito-Räucherstäbchen.
Elisabeth Kreuz, Indienhilfe Herrsching
Ich wohne jetzt seit 11 Jahren in Herrsching, und es gab immer mal wieder Jahre mit vielen Mücken. Sie sind für uns Menschen lästig, aber für viele andere Lebewesen eine gute Nahrungsquelle. Ich bin deshalb grundsätzlich skeptisch, wenn die Menschen in den Naturkreislauf eingreifen. Insbesondere da die Anzahl der Insekten in den letzten Jahren sehr zurück gegangen ist. Das ist ja gut zu beobachten nach längeren Autobahnfahrten, bei denen früher die Frontscheibe voll von Insekten war. Wenn wir die Nahrungsquelle zum Beispiel für die Vögel vernichten, verschwinden danach die Vögel, aber die Mücken kommen wieder. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass ich keine FDP Meinung abgeben kann, sondern nur meine persönliche.
Ursel Wrede, Vorsitzende des FDP-Ortsvereins Herrsching
Mücken sind Teil des Lebens an einem See. Genau so wie Enten, Schwalben, Frösche und Fische. Allen hier genannten dient die Mücke als Futterquelle. Wenn man an einen See zieht, sollte man das wissen…
Leo Gruber, Gemeinderat (BGH)
Auch ich sitze gerade statt in meinem Garten im Zimmer bei geschlossenem Fenster. Dennoch sind solche extreme Verhältnisse wie dieses Jahr eher selten. „Nicht die Bekämpfung einer Art, sondern das Zusammenwirken vieler Arten ist der Weg, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen und das Überhandnehmen einer Art zu verhindern.“ Zitat Bund Naturschutz https://traunstein.bund-naturschutz.de/brennpunkte/bti Mit meiner Schulklasse war ich vor einigen Tagen vormittags am See. Wir haben den Lebensraum See erforscht. Das ging wunderbar ohne Mückenbelästigung, obwohl wir im Überschwemmungsgebiet geforscht haben. Bericht auf: https://ammerseeklasse.com/2024/06/28/lebensraum-see/
Susanne Hänel, Gemeinderätin (BGH) und Grundschullehrerin
Es wird jedes Jahr aufs Neue diskutiert, doch es konnte sich im Gemeinderat bisher noch keine Mehrheit für die Bekämpfung mit BTI finden.
Thomas Bader, Sprecher der CSU-Fraktion im Gemeinderat Herrsching
Es ist eine Mär, dass es mit den Mücken immer schlimmer wird. Ich habe als junger Bursche beim Angeln unvorstellbare Mückenschwärme ertragen. Larven sind bestes Futter für Fische und Vögel. Warum wohl haben wir immer weniger Vögel? Wenn die Leute, die am See wohnen, die Mücken im Sommer nicht mehr aushalten, dann sollen sie halt wegziehen. Wir finden garantiert neue Käufer und Nachmieter.
Andi Weger, Segler, Hersteller von Bootspersennings in Breitbrunn
Wir müssen fast jedes Jahr Mücken ertragen.Nur bei Hochwasser wird es unerträglich, deshalb bin ich absolut dafür, die Mückenplage mit BTI zu bekämpfen.
Hanne Doch, Gemeinderätin (CSU)
Wir wohnen direkt am See und ertragen die Mückenschwärme, indem wir im Haus bleiben, die Fussball-EM am Fernseher genießen, da haben wir nun richtig Zeit dazu. Fahrradfahren ist auch möglich. Zum Baden gehen wir nur im Bademantel eingehüllt oder fahren mit einem Brett auf den See. Die Gartenarbeit steht hinten an. Dampfer fahren wäre auch eine Alternative, aber teuer. Das Ampermoos zu spritzen ist es ohnehin zu spät…und da bin ich ganz froh darüber, denn vielleicht würde man gleich rund um den See das Ufer besprühen, diese Chemiekeule fürchte ich. Über den Einsatz von Autan oder ähnlichem kann ich zumindest selbst entscheiden.
Traudi Köhl, Gemeinderätin (Grüne), wohnt in Breitbrunn direkt am See
Die Mückenplage macht gerade wirklich keinen Spaß. Man kann zu keiner Tageszeit, selbst in der prallen Sonne, in den Garten gehen. Generell bin ich absolut kein Freund vom Einsatz von „Bekämpfungsmitteln“; ich bevorzuge immer natürliche Lösungen, wie „Schädlinge mit Nützlingen“ in den Griff zu bekommen. Aber: In solchen Mückenjahren, besonders nach Hochwasser, finde ich BTI eine gute Lösung. Es gilt als umweltfreundlich, wirkt spezifisch gegen Mückenlarven, ohne dabei nützliche Insekten, Fische oder andere Tiere zu schädigen, und wird auch in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt. Solange der Einsatz von BTI nicht jedes Jahr präventiv, großflächig und langanhaltend erfolgen muss und somit potenzielle Störungen von Nahrungsketten eintreten könnten, würde ich diese Lösung als annehmbar betrachten.
Sarah Stiller, My Cottage Garden, Buchautorin, Unternehmerin, Mustergarten-Betreiberin
Bei einem derart heftigen Auftreten von Mücken würde ich sagen: „BTI ja, wenn es gut vorbereitet ist, also die Stellen wissenschaftlich identifiziert sind. Am Oberrhein oder am Chiemsee hat man bereits solide Erfahrungen machen können, von denen wir lernen können.
Fromuth Heene, ehemalige Herrschinger CSU-Vorsitzende und Gemeinderätin und Vorsitzende des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises
Wir hatten vor etwa 5 Jahren diese Diskussion über den BTI-Einsatz im Gemeinderat. Diese Diskussion war ziemlich gut. Als Sachverständige hatten wir 2 Experten, einer war für den BTI-Einsatz, einer dagegen. Dann hat sich die Mehrheit des Gemeinderates gegen einen Einsatz von BTI entschieden. Die Abstimmung kam also nach reiflicher Überlegung zustande. Die Mückenplage damals war so intensiv wie in diesem Jahr, vielleicht sogar noch schlimmer. Damals mussten in Stegen alle Restaurants dichtmachen. Das Hauptargument gegen den BTI-Einsatz war, dass man mit dem Mittel in das biologische Gleichgewicht eingreifen würde.
Rita Mulert, Grünen-Vorsitzende in Herrsching, ehemalige Gymnasiallehrerin für Biologie und Französisch
Sich schützen und Singvögeln nützen..und Fledermäusen auch!
Ruth Paulig, ehemalige Landtagsabgeordnete (Grüne)
Ich bin erstens für Lebensqualität hier am See. Zum zweiten sind mir einige häßliche Allergien bei Kleinkindern bekannt, die auf Mückenstiche zurückzuführen sind, das finde ich sehr ungut. Drittens bin ich nicht dafür, noch mehr knechtende grüne Pflaster, des guten Gewissens wegen, auf die Bewußtheit dieser Gesellschaft zu kleben.
Martin Piehler M.A., Bildhauer & Steinbildhauermeister, Restaurator im Handwerk
BTI wirkt auf alle 2500 Stechmückenarten tödlich. Bei BTI Anwendung werden mindestens 50 Prozent der Larven getötet und damit wird das Nahrungsangebot für die Insektenfresser negativ beeinflusst, also die Nahrungskette in der Natur unterbrochen. Da im September alle Mücken eh sterben, oder gefressen werden, bin ich für andere Abwehrmassnahmen.
Heidi Körner, pensionierte Lehrerin
Natur ertragen und auf keinen Fall der Lobbyvertretern von BTI mit ihren erwiesenen Falschaussagen auf dem Leim gehen.
Christoph Quinger, Key Account Manager
Alle Eingriffe in die Natur fallen auf uns als Teil der Natur zurück. Die sogenannte Mückenplage ist nur die Kehrseite des anthropogen beförderten Klimawandels. Die Antwort sollte also klar sein: kein BTI-Einsatz. Die „Mückenplage“ geht vorbei, die BTI Folgen bleiben. Lieber die Ursachen angehen.
Christl Voit, ehem. Studiendirektorin
Wir kippen viele Dinge in die Umwelt, ohne die Folgen genau zu kennen. Es müssen nicht noch mehr werden.
Dr. Heinz Hellerer, Vorsitzender des Kulturvereins
Lange Ärmel und auch Hosen nützen nichts. Die Mücken stechen sogar in Ohren und Gesicht. Wir werden es überleben. Vor einigen Jahren wurde gejammert, dass es keine Mücken mehr gibt und dadurch der Nahrungskreislauf unterbrochen ist. Gott hat uns erhört.
Ingeborg Donhauser, Dipl.Sozialpädagogin
Auch ich bin ein beliebtes Mückenopfer. Doch jeder Eingriff in ein Ökosystem hat vielfältige Folgen: Statt mit BTI in ein empfindliches Ökosystem einzugreifen, lieber attraktive Lebensräume schaffen für Libellen, Fische und Amphibien, auf deren Speiseplan die Plagegeister stehen.
Karin Casaretto, Film- und Fernseh-Journalistin, Vorsitzende des Vereins Pro Natur Herrsching
Wenn man hier vom „Eingriff in die Natur“ ließt, den es unbedingt zu vermeiden gilt, dann fragt man sich, schon, ob diese Menschen vorbildlich in der Strohhütte leben in Jute gekleidet oder auch in einem Haus mit einer Straße vor der Tür und Auto fahren?
Überhaupt: all diese Hobby-Ökologen – vor ein paar Monaten hätte man noch gesagt – schwurbeln hier über Dinge die sie nur als Halbweisheiten aufgeschnappt haben? Die Methode wird seit 40 Jahren weltweit angewandt und ständig auf seine Folgen untersucht, das Bayerische Umweltministerium empfiehlt den Einsatz von Bti nach Hochwasser und dort sitzen Wissenschaftler, die alle verfügbaren Studien genau abwägen. Lassen wir bitte die Diskussion und Entscheiden bei den Fachleuten und folgen ihrem Rat!
Übrigens sind andere Bt-Wirkstoffe Gold-Standard im Biolandbau. Aber wir lassen lieber zu, daß MastaKill in die Hecken gespritzt wird – ein Insektizid das alle Insekten tötet, und nicht selektiv wirkt, wie Bti, nur auf Mücken. Wir alle sprühen uns von Kopf bis Fuß mit Antibrumm und Co ein, also purer Chemie nämlich DEET oder Icaridin. Landet nach dem Duschen im Abwasser und wird nicht von der Kläranlage herausgefiltert, weil sie keine 4. Klärstufe hat.
Macht ja jeder so für sich, kann ja nicht schlimm sein und das die Regale mit dem Anti-Insekten-Zeug überall leer sind, nun, da muß ich ja nicht hinschauen, dann sehe ich es auch nicht.
Viele Fachleute – die wohl kaum als „Hobby-Ökologen“ bezeichnet werden können – sind anderer Ansicht. Lesenswert ist zum Beispiel diese Stellungnahme des Bund Naturschutz Traunstein, der natürlich besonders auch den hier vielfach als Beispiel aufgeführten Chiemsee im Blick hat:
https://traunstein.bund-naturschutz.de/brennpunkte/bti
BTI hat anscheinend weitreichende Folgen für das gesamte Ökosystem eines Gebietes, die noch nicht einmal alle erforscht sind.
Dass die Behauptung, das BTI würde die Zuckmücken, eine wichtige Nahrungsquelle der Fische, nicht schädigen ein Märchen ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben.
Das Bayer. Umweltministerium überlässt die Entscheidung über einen BTI-Einsatz übrigens wohlweislich den Kommunen. Vielleicht will sich Herr Glauber ja auch nur bei den Wählern beliebt machen. Ein besonderes Engagement für den Naturschutz kann ich bei seiner Partei, den Freien Wählern, jedenfalls nicht erkennen.
Das habe ich auch immer gedacht, daß beim BN Fachleute sitzen, die sind dort sicherlich auch, aber ich kann ihnen sagen, daß das Schreiben des BN aus Traunstein wirklich ein sehr undifferenziertes Schriftstück ist, daß eher Angst machen soll, als die Realität widerspiegelt. Es würde jetzt zu lange dauern, dies hier alles zu argumentieren, aber als ich es las bin ich sehr vom Glauben abgefallen, was die Seriosität des gemeinhin so angesehen BN angeht.
Ich gehe exemplarisch auf einen Punkt ein: sie sprechen über die Zuckmücken – im übrigen handelt es sich um die Zuckmückenlarven – die natürlich eine wichtige Nahrungsquelle für Fische sind und theoretisch von Bti geschädigt werden können. Bis zu diesem Punkt sind die Meinungen nicht unterschiedlich.
Differenzieren muss man nun aber, ob Zuckmückenlarven und Überschwemmungsmückenlarven überhaupt an ähnlichen Orten leben, und das ist eben nicht der Fall. die Zuckmückenlarven entwickeln sich am Grund im aquatischen Bereich, also direkt am Flußgrund oder am Seegrund, im Ufernahen Bereich! Die Überschwemmungsmücken aber in den Tümpeln, die sich in Wiesen und auf Äckern bei Überschwemmungen erst bilden und sie befinden sich an der Wasseroberfläche. die kleinste Welle macht ihnen sehr zu schaffen, weil sie mit ihrem kleinen Schnorchel an der Wasseroberfläche immer wieder atmen und die Fische würden sie zudem sofort abfressen. Also wo es Fische gibt, da gibt es keinen Ü-Mückenlaven und damit auch keine Mückenplage!
Deshalb muß man dort wo die Zuckmückenlarven leben gar kein Bti ausbinden und darf das übrigens auch nicht, nicht im Fluß oder im See oder allen Nebenarmen, die mit dem Gewässer in Verbindung stehen können, um die Schädigung eben der Zuckmückenlarven zu verhindern
Zudem sind die Zuckmückenlarven weniger empfindlich auf Bti und bekanntermaßen macht die Dosis das Gift. Sollten jedoch geringe Mengen des Bti in den See gespült werden, werden diese natürlich sehr schnell verdünnt und die wenn überhaupt, dann ist die Schädigungswirkung sehr gering. Ich denke das ist sehr gut nachvollziehbar. Jedenfalls sind die Vogelbestände in den Gebieten am Oberrhein nicht zurück gegangen, hier hat man fast 40 Jahre Erfahrung mit dem Einsatz und hat diese Wechselwirkungen sehr genau beobachtet.
Sehen Sie und das ärgert viele an dem BN-Artikel, daß er diese Details – wissentlich oder unwissentlich – ausklammert sondern so tut, als wären die Zuckmückenlarven vollends vom Bti betroffen.
Sie sprachen gerade über Glauber, Bayerisches Umweltministerium. Warum haben die beiden Umweltminister in Baden-Württemberg von Bündnis 90/Die Grünen die Bti-Ausbringung nicht längst gestoppt, wenn es so ein massiver Eingriff in die Natur sein soll?
Und der BN drückt sich stets um die Stellungnahmen zu AntiBrumm, Autan und Co, denn die landen nun tatsächlich in den Gewässern, beim Baden oder nach dem Duschen über den Umweg über die Kläranlage, die sie nicht herausfiltern kann. Oder auch vor dem Einsatz von Insektiziden wie Masta-Kill. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum man zu Mückenplagen keine Insektenmittel mehr in Drogerien, Supermärkten oder Baumärkten kaufen kann? Wo das wohl alles landet? Die Bürger sagen es einem, wenn man genau zuhören will.
Kurzum Pragmatisch gesagt..
So viel erschlagen wie geht. (Es werden nach 10 bis 20 erfolgreichen Schlägen tatsächlich für 5 Minute. Weniger Schnacken um einen herum).
Die restlichen Stuche einfach aushalten. Tun nicht wirklich weh und vergehen wieder schnell.
Nur die harten gehen in Garten..
Ich gehöhr dazu ..
„In diesem Jahr gibt es zumindest in Lochschwab ganz normale bis eher geringere Mückenmengen” Diese Aussage kann ich als Bewohner der Hechendorfer Straße überhaupt nicht teilen. Als Ureinwohner habe ich die Erfahrung gemacht, dass immer nach einem Hochwasser eine Mückenplage folgt. Und in diesem Jahr ist es mit den Mücken extrem; ich schätze mindestens das 10-fache an „Mückenmenge“ bei uns in Lochschwab.
Ich lebe hier seit 40 Jahren in Breitbrunn am See. So eine Extremsituation mit den Mücken habe ich noch nicht erlebt. Es ist sicher eine schwierige Entscheidung wie man dagegen vorgehen soll. Natürlich verstehe ich die Gegner, nur werden die Stiche heuer deutlich röter und größer. Ich bin übersäht davon, ausser dass es lästig ist, habe ich selber damit kein Problem. Nur kenne ich verzweifelte Eltern mit Kleinkindern, die häufig ins Krankenhaus müssen, wegen allergischer Reaktionen. Da hört sich der Spaß auf und man muss was unternehmen.
Und ob es besser ist statt Bti alle möglichen verschiedenen Antimückenmitteln auf seinen Körper zu cremen? Beim Waschen und Baden gehen gelangen diese in das Wasser und die chemische Belastung ist nicht zu unerschätzen. Ein anderes Argument, dass die Vögel die Mücken als Nahrungsmittel brauchen ist nicht haltbar, denke ich. Erstens ist das Nahrungsangebot für die Vögel ja nicht immer und auch finde ich, gibt es gottlob sehr viele Vögel. Zumindest in meinem Umfeld. Ich habe Blumenwiesen und blühende Pflanzen.
Wie gesagt, ich liebe alle Tiere und meine Natur, nur irgendwo sind auch Grenzen gesetzt und man muss handeln. Ich würde mir sehr von der Gemeinde wünschen die besonders betroffenen Gebiete mit dem Bti zu behandeln.
Hätten die Verantwortlichen selber Kinder, die so stark reagieren und diese nicht mehr an die Luft gehen können, ich denke, dann wären sie auch für den Einsatz!
Klar ist, das man ordentlich gegen die Mückenplage vorgehen sollte. Den Vorschlag von Frau Casaretto finde ich sehr gut. Man sollte sich aber auch die Option offenhalten chemisch einzugreifen, falls dies erwiesenermaßen nützlich und möglichst unproblematisch möglich wäre -aber auch nur dann.
Aber im Moment scheint man ja weder eine natürliche noch eine chemische Lösung zu praktizieren, bei der Plage die wir gerade haben.
Hoffentlich wird es das nächste Jahr besser gemacht, vorzugsweise ohne wieder unzählige Politikerrunden und Expertengespräche, meiner Meinung nach verdienen bei all den doch sehr provinziellen Themen hier in Herrsching zu viele Sachverständige und Gemeinderäte ein goldenes Näschen, aber vorwärts geht es nicht wirklich.
Danke für diesen weltmännischen und politisch korrekten Beitrag Herr Singer. Auch die Meinung: „Nicht lange fackeln und die (chemische) Keule schwingen“ muss man akzeptieren. Gut aber, dass es in der Provinz Menschen gibt, die darüber diskutieren bevor sie handeln!
Meine Familie lebt hier seit mehreren Generationen und es bisher bei uns kein Opfer der Mücken bei uns bekannt. Die Tiere mögen manchmal lästig sein, einen Eingriff in unsere (noch) vorhandene Natur rechtfertigt dies jedenfalls nicht.