Die ehemalige Gemeinderätin Claudia von Hirschfeld. Foto: Gerd Kloos

Nachtmeldung: Rücktritt von Hirschfelds ist nun rechtskräftig

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Susanne Hänel rückt nach/FDP-Gemeinderat Alexander Keim lobte Arbeit der ehemaligen Gemeinderätin/Von der BGH-Fraktion kam kein Wort des Bedauerns oder des Dankes///

Der Rücktritt der Gemeinderätin Claudia von Hirschfeld ist nun rechtskräftig: Der Gemeinderat nahm am Montagabend das Rücktrittsgesuch an. Nach dem Wahlergebnis der Gemeinderatswahl rückt die Lehrerin Susanne Hänel für Claudia von Hirschfeld nach.

Nachrückerin: Susanne Hänel

Verwunderung herrschte unter Beobachtern der Sitzung darüber, dass sich weder die Fraktionsvorsitzende der Bürgergemeinschaft Herrsching, Christiane Gruber, noch Fraktionskollege Rainer Guggenberger zu dem Rücktritt äußerte. Es kam kein Wort des Bedauerns oder des Dankes für die geleistete Arbeit der ehemaligen Rätin. Diese Aufgabe übernahm der FPD-Gemeinderat Alexander Keim, der von Hirschfeld bestätigte, dass sie „ein den Gemeinderat bereicherndes Mitglied“ gewesen sei. Jetzt fehle die juristische Expertise der ehemaligen Kollegin, die im Hauptberuf Amtsrichterin ist. Er bat die BGH-Gemeinderäte, Claudia von Hirschfeld Grüße und Dank auszurichten.

Alexander Keim, FDP-Gemeinderat

Keim führte weiter aus, dass von Hirschfeld bereits das vierte Gemeinderatsmitglied ist, das den Rat verlässt. „Das ist keine gesunde Entwicklung.“ Zurückgetreten waren in der ersten Hälfte der Legislaturperiode Fromuth Heene und Hubertus Höck von der CSU , später auch die Nachrückerin Elisabeth Walch. Bürgermeister Schiller entgegnete Keim, dass der Rücktritt von Gemeinderäten nicht ungewöhnlich sei.

Claudia von Hirschfeld hatte in einem Brief, der auf der Website der BGH veröffentlicht wurde, schwere Vorwürfe erhoben. „Wenn Anträge aus der Bürgerschaft und der Bürgerversammlung erst einstimmig zur Befassung angenommen, dann aber ohne jegliche inhaltliche Bearbeitung einfach ad acta gelegt werden, wird eine Bürgernähe suggeriert, die faktisch nur auf dem Papier existiert. Wenn Mehrheitsbeschlüsse des Gemeinderats missachtet und nicht zur Umsetzung gebracht werden, ist das für mich ein Verstoß gegen demokratische Prinzipien, den ich nicht mit meinen Grundwerten vereinbaren kann und sehr bedaure.”

Genau dafür hatten am Montagabend vor dem Rathaus etwa 30 Herrschinger Bürgerinnen und Bürger demonstriert. Sie beklagten wie Claudia von Hirschfeld „demokratische Defizite“ im Rathaus. Trotzdem hatte sich nur Gemeinderat Alexander Keim bei den Demonstranten sehen lassen. „Wir haben hier eine Demokratie“, sagte ein grüner Gemeinderat, als er an der Schar der Demonstranten vorbeilief. herrsching.online wird am Dienstag über die Veranstaltung berichten.

1 Comment

  1. „Bürgermeister Schiller entgegnete Keim, dass der Rücktritt von Gemeinderäten nicht ungewöhnlich sei“. Das muss Herr Schiller auch am besten wissen, da er bei der Kommunalwahl 2002 als 6. gewählter CSU-Gemeinderat innerhalb eines halben Jahres aus „beruflichen Gründen“ wieder von seinem politischen Mandat zurückgetreten war. Als ehemaliger Gemeinderat kann ich mich damals erinnern, dass es der einzige Rücktritt eines GR in der Legislaturperiode von 2002 bis 2008 war; über die eigentlichen Gründe wissen nur die damaligen CSU-GR Bescheid. In der Legislaturperiode 2008 bis 2014, der ich als GR ebenfalls angehörte, sind nach meiner Kenntnis zwei Gemeinderäte zurück getreten; ein Vertreter der Grünen und einer von der CSU. Und da möchte ich Herrn Keim Recht geben: „Das ist keine gesunde Entwicklung”, wenn jetzt schon vier GR zurück getreten sind. Vielleicht liegt es ja am Führungsstil?

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