Die Ursache des Wasserschadens im neuen Kinderhaus am Fendlbach ist gefunden, jetzt haben die Sanierer und die Versicherungsfachleute viel Arbeit: 30 000 Liter Wasser waren in der Nacht vom 14. auf 15. Dezember in das weitgehend aus Holzfertigteilen bestehende neue Kinderhaus geflossen. Den Schaden hat ein defektes Ventil an der Hygienespülung verursacht. Die Versicherung schätzt die Schadenhöhe auf einen sechsstelligen Betrag.
Das Hygienesystem spült alle 72 Stunden für etwa 3 Minuten sämtliche Trinkwasserleitungen im Gebäude durch, um gesundheitsschädliche Legionellen (Bakterien, die Krankheiten von grippeartigen Beschwerden bis zu schweren Lungenentzündungen hervorrufen können) zu verhindern. Die Bakterien vermehren sich bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad besonders gut. Bei Wassertemperaturen über 60 Grad werden sie abgetötet, unter 20 Grad vermehren sie sich kaum mehr.

Der Wasserschaden betrifft 80 Prozent des Hauses. Wahrscheinlich müssen Teile der Bodenbeläge und Wände erneuert werden, weil zur Entfeuchtung des Holzes Bohrungen notwendig sind. Allein die Trocknungskosten werden derzeit mit 50.000 bis 100.000 Euro veranschlagt. Insgesamt werden die Gesamtkosten wohl in die Hunderttausende gehen. Die nassen Bodenflächen wurden sofort getrocknet; das Mobiliar wurde in trockene Räume gebracht. Seitdem laufen mehrere Trocknungsgeräte im Kinderhaus. Die sichtbare Nässe ist mittlerweile beseitigt.
Ein Schadensgutachter der Bayerischen Versicherungskammer hat die Schäden im Gebäude aufgenommen, die Versicherung hat die Kostenübernahme bereits zugesagt.
Im neuen Kinderhaus werden 24 Krippenplätze, 75 Kindergartenplätze und 50 Hortplätze geschaffen.
Das Haus sollte im Februar 2024 in Betrieb gehen. Wegen des Wasserschadens wird sich der Bezug aber um Monate verschieben.
Die Gemeindeverwaltung organisiert gemeinsam mit dem Vorstand des Kindergartens Kunterbunt derzeit die anderweitige Unterbringung der Kinder bis zur Fertigstellung des Kinderhauses. Bei einem gemeinsamen Treffen aller Beteiligten wurde nach Lösungen gesucht, damit alle Kinder, die bereits eine Zusage vom Träger, dem Kindergarten Kunterbunt Herrsching e. V., erhalten haben, auch einen Betreuungsplatz bekommen. Alle Eltern wurden über die aktuelle Situation im Kinderhaus informiert.
Der Mietvertrag im derzeitigen Kindergarten Kunterbunt wurde inzwischen bereits mündlich verlängert. Für rund 40 Kinder müssen allerdings noch Räumlichkeiten gefunden werden.
• Eine örtliche Baufirma hat sich bereit erklärt, zum Selbstkostenpreis Container zu organisieren.
• Die katholische Kirche hat Räumlichkeiten im Kinderzentrum am Mitterweg angeboten.
• Eine weitere Möglichkeit sind noch Räume des Roten Kreuzes und der Kinderspielgruppe in der Keramikstraße oder auch Räumlichkeiten im Haus der Bayerischen Landwirtschaft. Diese Optionen werden zur Zeit noch geprüft.
Die ehemalige Vorsitzende des Trägervereins, Tina Drexler, berichtete, dass der Vorstand inzwischen an Helen Gunkel und Michaela Becker übergegangen ist. Die beiden sind gleichberechtigte Vorstände. Tina Drexler und der zweite Vorsitzende Johannes Erhart wechseln in den Aufsichtsrat.