Tobis Wunsch kann wahrscheinlich nicht erfüllt werden: Er würde im nächsten Sommer gerne wieder vom Dampfersteg in Breitbrunn springen. Die anderen Wünsche an Gemeinde, Gemeinschaft und Vereine aber sind durchaus realistisch: Bessere Busverbindungen, Zebrastreifen, ein Dorfladen, Soccer Court, Jugendraum und – klar – mehr Feste. Und ganz zart ging ein Wunsch in Richtung Umwelt: Dass die Autos langsamer fahren.

Über 40 Jugendliche zwischen 12 und 21 haben auf Einladung der Gemeinde ihre Erwartungen und ihre Kritik zum Thema Heimatdorf Breitbrunn formuliert. Die ehemalige Jugendamtbetreuerin Anika Seif hatte die Idee einer Beteiligungsplattform im Rathaus vorgetragen – und stieß auf große Resonanz in der Gemeinde. Sogar der Bürgermeister mischte sich unter die Jungbürger, die Fachbereichsleiterin Julia Schmidbauer war da, und der „Stellwerkchef” Christian Kreilkamp mit seinem Streetworker Pleines sowieso. Damit niemand mit hungrigem Magen schlechte Laune verbreitet, gab’s leckere Sandwiches.
Und was fanden die Jugendlichen schön an ihrem Dorf? Die Sportanlagen, die Breitbrunner Gemeinschaft, die Schokosphäre, den Kaindlweg zum Königsberg, den Duathlon, den Kiosk am Badestrand, den Dampfersteg und die Perger-Plantagen.

Stellwerk-Chef Kreilkamp zeigte sich sehr zufrieden mit den Statements der Jugendlichen: „Wir haben eine große Vielfalt an Wünschen, Kommentaren und an Kritik gesehen.” Die Wünsche seien nicht utopisch, sondern sehr realistisch gewesen – und mit denen der Herrschinger Jugendlichen weitgehend identisch. Dass bessere Busverbindungen in Breitbrunn das große Thema sind, habe ihn nicht überrascht, die Jugend verlange Mobilität. In Herrsching brachten die Beteiligungsplattformen schon konkrete Folgen. Kreilkamp: „Der Wunsch, Wege besser zu beleuchten, brachte uns Laternen auf dem Weg zur Baderstraße. Und unsere erfolgreiche Graffity-Wand an der Bofrosthalle geht auch auf Anregungen der Beteiligungsplattformen zurück.”
Wünsche an die Gemeinde sind also nicht in den Wind gesprochen.
Wie spannend wäre es, die „Erwachsenen“ zu fragen, wie sie 2050 leben wollten?
Erkenntnisgewinnung inklusive!