• Deutschlands beste Hundenase Enzo auf der Suche nach...Bei Pfarrer Ulrich Haberl wurde Enzo stutzig. Haberl zu seiner Verteidigung: Sind doch nur 25 Gramm. Schallendes Gelächter. Übrigens weiß man von Haberl, dass er kein großer Hundefreund ist. Deshalb guckt er auf dem Foto wie Merkel beim Putin-Hund. Foto: Gerd Kloos
  • Eine große Show bot die Damenband Ladylake (natürlich aus Breitbrunn...). Sängerin Michaela Lindig wurde dank Saal-TV überlebensgroß auf die Bühne projiziert.
  • Wenn Ladylake spielt, kann man die Heizung im Saale abstellen: Am Klavier/Akkordeon: Steffi Feil, an der Gitarre: Ingrid Grunwald, am Kontrabass: Monika Welsch, Saxophon/Klarinette: Christine Stigloher, am Schlagzeug: Iris Schümann, Gesang Michaela Lindig.
  • Die schnellen Beine aus Breitbrunn: Zeno Welsch, Linus Kunert, Aurin Vetter, Ruben Feustel und Levi Schmeykal. Dass Landrat Frey (links) auch oft die Laufschuhe schnürrt, wissen wir nun auch.
  • Der Trainingsplatz liegt vor der Haustür, deshalb bringt Herrsching auch gute Segler hervor: Anna Bichler, Christoph Tischer und Klaus Richter wurden Zweite(r) und Dritter bei den Bayerischen Meisterschaften im Laser. Hans-Peter Schwarz und Roland Kirst schnappten sich im majestätischen FD die österreichische Staatsmeisterschaft, wurden kroatische Meister und Vierte bei der WM am Gardasee.

Schillernder Empfang und schallende Pointen

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Drogenrazzia beim Jahresempfang mit Deutschlands bester Hundenase: Der belgische Schäferhund Enzo schnüffelt durch die Reihen der Gäste – und schlägt beim evangelischen Pfarrer Ulrich Haberl an. Bürgermeister Schiller wundert sich: „Herr Pfarrer, das hätte ich nicht von Ihnen geglaubt.“ Haberl entschuldigt sich schlagfertig: „Es sind doch nur 25 Gramm.“ Enzo, Bundessieger der Rettungs- und Spezialhunde 2022, hat mit seiner Hundeführerin Claudia Meyer Beifallsstürme beim Jahresempfang der Gemeinde Herrsching im Haus der bayerischen Landwirtschaft geerntet.

Wenn Sie nicht eingeladen waren zum Must-Be-Event in Herrsching, dann sollten Sie fürs nächste Jahr einen Verein gründen, ein erfolgreicher Unternehmer werden oder in einem Wettkampf die Zielflagge mindestens als Dritter passieren. Herrschings Bürgermeister Schiller sammelt einmal im Jahr alle wichtigen und erfolgreichen Menschen der Seegemeinde um sich. Wer nicht da war, muss fürchten, nicht zum erlauchten Kreise dieser Bürger zu gehören.

Sie hat den Jahresempfang zum kulturellen Ereignis gemacht: Michaela Lindig mit der Breitbrunner Band Ladylake

Die Pfarrer beider Konfessionen gehören in Bayern natürlich dazu. Dass Ulrich Haberl mit seiner legendären Narrenpredigt an Fasching (auf https://herrsching.online/2023/02/22/die-kanzel-als-buett/ jederzeit abrufbar) einen satirischen Höhepunkt in Herrsching setzte, lobte der Bürgermeister in seiner Begrüßung. Er habe leider noch keine Zeit gefunden, der Predigt beizuwohnen. „Schauen Sie nächstes Jahr vorbei. Dann kommen Sie auch in der Predigt vor“, sagte Haberl. Schallendes Gelächter im Saal.

Feines Schmunzeln bei Eingeweihten, als Schiller fürs Geburtstagskind SPD-Gemeinderat Hans-Hermann Weinen unterschiedlich farbige Mikrofone verteilte. „Es ist ja bekannt, dass ich eine Rot-Grün-Schwäche habe.“ Er meinte es wohl nicht politisch.

Im Laufe des Abends hat der Bürgermeister die Liste der sportlichen Erfolgs-Herrschinger abgearbeitet – zum Beispiel die Kinderlaufgruppe der Sportfreunde Breitbrunn mit dem 1. Platz beim Landkreislauf in Andechs: Auf der Bühne Zeno Welsch, Linus Kunert, Aurin Vetter, Ruben Feustel und Levi Schmeykal. Dass der anwesende Landrat auch oft die Laufschuhe schnürrt und in Andechs dabei war, haben wir so nebenbei erfahren.

Für 12 Jahre „Marktführer“ beim Christkindlmarkt wurden Gerd Müller mit Frau Petra geehrt. Dass sich Müller nebenbei auch um die Pflanztröge und Blumenbeete im Kurpark kümmert, ist seinem grünen Daumen zu verdanken. Seinen Garten besuchen ganze Busladungen von grünbewegten Damen. Vom Christlkindmarkt zum Faschingstreiben überzuleiten, erforderte größere moderatorische Fähigkeiten – dem Bürgermeister gelang es spielend, Ann-Christina Vielhaber und Ruth Merkhoffer für 10 Jahre närrisches Treiben in der Rathaus-, Verzeihung in der Bahnhofstraße auszuzeichnen. Dieses Jahr war Wort mit X – nix. Die beiden Damen suchen Nachwuchsnarren.

Yannik Schandel aus Breitbrunn stand mit fescher Feuerwehr-Uniform auf der Bühne, er gewann nämlich in der Altersklasse 45 die Deutsche Meisterschaft im Brustschwimmen über 200 Meter. Inzwischen braucht er schon über 2 Minuten für die Distanz, aber auch in diesem Alter darf man noch Visionen haben: Er berichtete von einem 90-Jährigen, der nicht nur nicht unterging, sondern richtig flott am Beckenrand ankam.

Weil der Bürgermeister schon beim Wasser war, folgten die Segler: Anna Bichler, Christoph Tischer und Klaus Richter wurden Zweite(r) und Dritter bei den Bayerischen Meisterschaften im Laser. Hans-Peter Schwarz und Roland Kirst schnappten sich im majestätischen FD die österreichische Staatsmeisterschaft, wurden kroatische Meister und Vierte bei der WM am Gardasee. Der Vorschoter offenbarte das Erfolgsgeheimnis: Er ist sehr groß und gewichtig.

Aber nicht nur zu Wasser und zu Lande standen Herrschinger auf dem Podest, auch im Kopf sind wir top: Clemens Hagemann war bester Azubi Bayerns im Fach Veranstaltungstechnik.

Herrsching denkt aber nicht nur an die eigene Karriere – auch Mitmenschlichkeit wurde ausgezeichnet. Martha Stumbaum ist Mrs Indienhilfe. Sie setzte sich für die Partnerschaft zwischen Herrsching und Chatra ein. Dank der Schulpartnerschaft der Christian-Morgenstern-Schule mit einer Schule in Chatra konnte ein wichtiger Anbau realisiert werden – in Indien. Martha Stumbaum hilft aber nicht nur interkontinental: Die Pfarrgemeinderätin gibt Migrantinnen und Geflüchteten Nachhilfe-Unterricht – sie ist als pensionierte Lehrerin vom Fach.

Dann machte sich wieder dieser vorlaute Ortsteil auf der Bühne breit (wegen des Wortes Ortsteil hatte sich der Bürgermeister schon einmal eine Rüge der Breitbrunnerin Heidi Körner eingehandelt: „Wir sind kein Ortsteil, wir sind ein Dorf“). Also: Das Dorf Breitbrunn, vertreten durch den Trachtenverein D’Jaudesbergler, ließ sich vom Ortsteil Herrsching gerne ehren für 100 Jahre Heimatpflege. Der 1. Vorstand Stefan Aster, Margarete Ginder und Monika Bösl machten deutlich, dass auch ehrenamtliche Arbeit durchgehend Spaß machen kann.

Und dann gesellte sich noch die Breitbrunner Feuerwehr in Gestalt des Kommandanten Florian Kleber und des 1. Vorsitzenden Stefan Feigl dazu, denn die feiern dieses Jahr – zusammen mit ihren Kameraden aus Herrsching, 150. Jubiläum. Deshalb durften auch Kommandant Daniel Pleyer und der Vorsitzende Michael Polednik auf der Bühne nicht fehlen. Wir haben noch gelernt, dass Michael Polednik nicht nur gut löschen, sondern gut ablöschen kann – er sei, lobte der Bürgermeister, ein vorzüglicher Koch. Beim Jubelfest der beiden Feuerwehren im Sommer wird garantiert viel gelöscht.

Und was haben wir noch gelernt? Dass Landrat Frey ein wunderbares Nebenamt hat: Hin und wieder sieht man ihn in Starnberg als – Schülerlotsen.

5 Comments

  1. Ja, Probaganda kann der Herr Schiller.
    Nur leider geht es bei diesem Spektakel, wie zu oft, nur um reine Lobhudelei und es bleibt letztlich die Frage, wem oder wozu es speziell aber auch ganz allgemein eigentlich dienen soll, sieht man von den geschmeichelt Egos mal ab.
    Denn genau betrachtet dient diese Veranstaltung, selbst dahin gehend, weniger den Eingeladenen, als dem Veranstalter selbst. Oder gibt es ordentlich Spenden, zum Beispiel für die Dame der Indienhilfe, wird dem Vorzeige-Azubi ein Spitzenjob in der Gemeinde angeboten oder werden neue, gemeinnützige Projekte angeschoben, die über Fasching, Sport oder hübsche Gärten hinaus gehen?
    Zum Beispiel für den Klimaschutz, dessen vorgegebene Ziele gerade Herrsching mit seinem vorletzten Platz im Landkreis, regelmäßig krachend verfehlt?
    Nicht, dass man Leistungen, noch dazu ehrenamtliche, nicht adeln und auch seinen Dank dafür aussprechen sollte, aber so bleibt der wirklich große Auftritt doch dem Bürgermeister selbst vorbehalten. Ebenso die Freude an dem sicher nicht billigem Event. Ihm und seinen Erwählten. Man feiert sich selbst, vor allem den glücklichen Gemeindevater und die in seinen Augen würdigen Leistungsbringer und vergisst auch nicht, die so selbstose Tat des CSU Landrates hervorzuheben, der ab und zu Schülern und Schülerinnen über die Straße hilft. – Wahrlich Respekt dafür, dass er auch dafür noch Zeit findet, angesichts all der so brennenden Herausforderungen, die wir zu bewältigen haben.-
    Es bleibt der schale Beigeschmack all der fleißigen Ehrenamtlichen, die nicht vorne weg im Rampenlicht, sondern beispielsweise an der Front von Kleiderausgaben oder unbezahlt im Indienladen stehen. Derer, die bei Wind und Wetter aussterbende Kröten von der Straße sammeln, Hilfe bedürftigen Nachbarn und Senioren helfen, oder für die alten Bäume kämpfen, die nirgends in solchen Mengen fallen, wie in der Gemeinde Herrsching. Oder der, zumindest hier ebenso unerwähnten aber wahrlich tapferen Kämpfer, die sich tagtäglich am Arbeitsamt im Besonderen, aber letztlich an allen Ämtern in der Region für einen Menschen würdigen Umgang mit Geflüchteten abarbeiten, aber alle nicht die Ehre haben, auf der persönlichen Einladungsliste des Bürgermeisters zu stehen.
    Könnte es sein, dass die weniger hübschen Geschichten dieser vielzähligen Leute dem großen Strahlen des huldigen Festes und vor allem seinem Veranstalter etwas an Glanz rauben könnten? Oder fehlt es auch hier nur wieder an Bereitschaft, Phantasie und Herz, neue, konstruktivere Wege zu finden und auch zu gehen, um allen Fleißigen und Ehrenamtlichen Dankbarkeit in der Gemeinde entgegen zu bringen?
    Vermutlich beides.
    Am Ende jedenfalls bleibt uns, dem normalen Volk, neben dem üblen Beigeschmack, nur der Zweifel daran, ob solche Veranstaltungen nur für Bürgermeisters Auserwählte, wirklich dazu beitragen können, dass ehrenamtliches Engagement allgemein wieder mehr Anerkennung und Bereitschaft gewinnt und somit langfristig erhalten bleibt, oder doch mehr den eigenen Interessen des Veranstalters dient.

    • EINE kurze, hoffentlich „beruhigende“ Feststellung…
      Die Gemeinde Herrsching unterstützt die Kindergruppe des Gartenbauvereines in Breitbrunn z. B. mit etwa 60 Euro pro Jahr. Die hübschen Gärten gestalten und bezahlen die MITGLIEDER SCHON selbst. Heuer standen WIR auch nicht auf der Bühne und das ist gut so. Es waren eben andere dran. Und… ich denke, dass der Jahresempfang in vielen Gemeinden Tradition hat und Bgm. Schiller und der Gemeinderat sich halt besonders viel Mühe geben und Spaß haben. MITGLIED GARTENBAUVEREIN BREITBRUNN, Ehrenamt Kinder-und Jugendarbeit

      • Genau, und weil es immer so war, soll es für immer so bleiben. Der CSU Geist sei gegrüßt..
        Und bei aller Liebe zu hübschen Gärten, aber wie beschrieben, gibt es weitaus wichtigeres und unbequemeres Engagement, als Blümchen pflanzen.
        Nur das passt halt nicht zum feinen Anstrich der feinen Gesellschaft des feinen Herrn Bürgermeisters.

  2. Berichtigung… Ich durfte vor vielen Jahren (Wahljahr 2019) unseren BÜRGERMEISTER Christian Schiller bei der Mitgliederversammlung des Gartenbauvereines Breitbrunn im Mehrzwecksaal begrüßen und wir einigten uns auf öffentlichem Raum, dass Breitbrunn in der Gegenwart und politisch ein Ortsteil, aber historisch ein Dorf ist. Ich denke, dass wir uns da einig waren. Jedenfalls erkläre ich mir so, dass sich Herrsching zwei lebendige Gartenbauvereine leistet.

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