200 Bürgerinnen und Bürger in der Martinshalle: Anträge mussten sich sofort dem Votum der Versammlung stellen

Bürgers Stunde

5 mins read

Die Herrschinger waren in der Bürgerversammlung nicht ausufernd neugierig: Der lange Vortrag des Bürgermeisters und ein Fachreferat über das „Sturzflut-Management” hatten wohl den Redebedarf der Bürger eingebremst. Hier nun Auszüge aus den Anfragen und Anträgen.

Neue Klinik an der Seefelder Straße: Eine Herrschingerin wollte wissen, ob in die Entscheidung und Planung auch die Bürger einbezogen werden. Bürgermeister und Landrat wiesen darauf hin, dass die Bürgerschaft ja über den ausgelegten Bebauungsplan mitbeteiligt werde. Außerdem sei eine Klinik eine Pflichtaufgabe für den Kreis. Eine Zusammenlegung der beiden Kliniken Schindlbeck und Seefeld, das betonte auch der Landrat noch einmal, sei unumgänglich, weil 2 kleine Krankenhäuser nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könnten. Der Bürgermeister gab seiner Zufriedenheit Ausdruck, dass Herrsching mit der Klinikausstattung auch künftig in besten Händen sei.

Sturzflut-Manangement: Eine Bürgerin fragte, ob bei der Untersuchung über die Starkregen-Risiken in Herrsching auch die Landwirtschaft in Erling-Andechs mit einbezogen werde. Christian Tomsu von der beauftragten Firma Specter verwies auf verschiedene Möglichkeiten wie Veränderung der Fruchtfolgen, Gräben und Blühstreifen. Dafür gebe es auch staatliche Anreize und Sonderprogramme.

Wie geht’s mit dem Bahnhof weiter? Ein Herrschinger sorgte sich um die Zukunft des Bahnhofs. Es gebe, so der Bürgermeister, viele Ideen, die der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung diskutiert und dann auch beschlossen hat. Stichwort: Gastro, Fahrkartenverkauf, Kulturveranstaltung, Wohnungen und Toiletten. Allerdings blieb unerwähnt, dass eine eigenständige, Gastro-unabhängige Kultureinrichtung vom Gemeinderat abgelehnt worden war. Wenn Kultur, dann nur mit Gastra-Anbindung. Der Bürgermeister goss zudem Wasser in den Wein: „Ich vermute, dass noch ein paar Jahre vergehen werden, bis wir uns das leisten können.” Dass die Bahn die Grundstücke hinter dem Bahnhof nicht verkaufen will, ist wohl auch aus Geldmangel zur Zeit kein Unglück. Dabei wären diese Flächen für die Öffnung des Kienbachbettes sehr wichtig. Für die Kultur aber stehe ja in 3 Jahren die alte Nikolauskirche zur Verfügung, für die die Gemeinde in den nächsten 2 Jahren insgesamt 800 000 Euro ausgeben will.

Sauber-Frauen bekämpfen Müllflut in Herrsching: Eine Bürgerin beklagte die Müllflut um die Kindergärten, in den Bahngleisen und anderen Brennpunkten. Sie berichtete, dass sie oft Säcke-weise Müll einsammle. Dafür gab’s viel Beifall von der Bürgerversammlung, verbunden mit dem Appell: Jeder kehre vor seiner Tür.

Slivesterkracherei muss aufhören: Wie vor einer Gemeinderatssitzung beklagte sich eine Bürgerin über das Silvesterfeuerwerk. Da seien der Gemeinde weitgehend die Hände gebunden, so der Bürgermeister.

Kienbach-Entscheidungen – hatte der Gemeinderat genug Zeit für seine weitreichenden Entscheidungen? Einen Bürger aus der Initiative Pro Natur, der auch die letzte Gemeinderatssitzung mit der Präsentation des Wasserwirtschaftsamtes verfolgt hatte, plagen Zweilfel, ob die Räte genugend Zeit hatten, sich in das komplexe Thema Bachsanierung einzuarbeiten. Diese Frage stelle sich angesichts der Ad-hoc-Entscheidungen, die der Rat habe treffen müssen. Er stellte den Antrag, dass sich der Rat auch mit Alternativen zu den getroffenen Maßnahmen (Wasserbausteine, Betonmauern, Grünstreifenverkleinerung und ähnliches) befassen müsse. Der Bürgermeister lehnte den Antrag aus formalen Gründen ab, weil das Wasserwirtschaftsamt und nicht die Gemeinde zuständig sei.

Das Baumkataster soll öffentlich werden: Herrsching leistet sich ein Baumverzeichnis, das aber noch nicht öffentlich einsehbar ist. Eine Bürgerin stellte den Antrag, das Kataster über die Gemeinde-Website öffentlich zugänglich zu machen. Sobald die technischen Voraussetzungen dafür gegeben seien, werde das geschehen, versprach der Bürgermeister.

Ersatzpflanzung für gefällten Baum an der Promenade: An die Stelle der gefällten Pappel an der Promenade wird demnächst wieder ein Baum gepflanzt werden. Eine Bürgerin hatte sogar beantragt, einen Baum mit Blumenkübel aus der Summerstraße neben die Parkbank als Schattenspender zu stellen. Das sei nicht notwendig, so der Bauhof, weil der Ersatzbaum schon bestellt sei.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Aktuellste Meldungen

No Go Richtung Süden

Während der Osterferien wird ein Rohrbruch in der Mühlfelder Straße in Herrsching behoben. Deshalb wird die

Anzeige