Rettungssanitäter und ein Notarzt trugen die Verletzte vom Krankenwagen zum Hubschrauber. Foto: Gerd Kloos

Gleitschirmfliegerin am Königsberg verunglückt

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Der Breitbrunner Königsberg (Jaudesberg) war wieder einmal Schauplatz einer Rettungsaktion: Am Montag gegen Mittag hatte sich eine Gleitschirmfliegerin nach einem Sturz aus etwa 3 Metern Höhe so schwer verletzt, dass sie von einem ADAC-Rettungshubschrauber nach Murnau in die Unfallklinik geflogen werden musste. Welche Verletzungen die – nach Zeugenaussagen erfahrene – Fliegerin erlitten hatte, war am frühen Nachmittag noch nicht bekannt.

An der Bergung der Gleitschirmfliegerin waren ein Rettungswagen des Roten Kreuzes und die Freiwillige Feuerwehr Breitbrunn mit ihrem Kommandanten Florian Kleber beteiligt. Erste Hilfe leisteten ein anderer Gleitschirmflieger und zufällig am Breitbrunner Brunnen beschäftigte AWA-Mitarbeiter.

Wie der Augenzeuge, selbst erfahrener Gleitschirmflieger (Gleitschirm der Leistungsgruppe B), herrsching.online erzählte, war die Unglücksfliegerin eine enge Kurve am Berg geflogen. Dabei schoss der Schirm über sie hinweg und bekam den bei Fliegern gefürchteten Frontklapper. Dadurch wird die Anströmung des Schirms so stark gestört, dass er die Pilotin nicht mehr trug – sie stürzte aus etwa 3 Metern Höhe auf die Wiese. Der Augenzeuge, der sofort zur Unglücksstelle rannte, berichtete, dass die verunglückte Fliegerin starke Schmerzen hatte. Er vermutete einen Sprunggelenksbruch oder einen Bruch des Wadenbeines.

Die Suche nach einem ebenen Landeplatz gestaltete sich auf dem Königsberg schwierig. Auf dem Weg konnte der Helikopter nicht landen, weil rechts Bäume stehen.

Etwa 15 Minuten nach der Bergung der Verletzten traf der Rettungshubschrauber des ADAC am Königsberg ein. Die Suche nach einem halbwegs ebenen Stückchen Erde gestaltete sich schwierig. Schließlich landete der Hubschrauber mit der Nase nach Norden neben dem Geh- und Fahrweg. Im Krankenwagen wurde die Verletzte vom Notarzt dann wohl eingehend untersucht, bis die Entscheidung fiel, sie nach Murnau ins Unfallklinikum zu fliegen.

Obwohl der Berg die Gleitschirmflieger aus halb Oberbayern im Herbst und Winter (zwischen dem 15. August und 15. März, also außerhalb der Pflanzenwuchszeit) bei starkem Wind magisch anzieht, geschehen selten Unfälle. Am Samstag bei sehr starken westlichen Winden waren etwa 15 Gleitschirmflieger am Berg, von denen einer sogar über den Höhenrücken flog.

Der letzte schwere Unfall mit einem Gleitschirmflieger liegt schon 15 Jahre zurück. Damals wurde ein am Rücken verletzter Pilot mit einem Hubschrauber der Marke Bell nach Murnau geflogen. Vor mehreren Jahren verletzte sich ein Mann beim Schlittenfahren an der Wirbelsäule. Auch er wurde von einem ADAC-Rettungshubschrauber nach Murnau gebracht. Er war mit seinem kleinen Sohn über eine der tückischen Geländeschanzen gesprungen und mit dem Schlitten so hart aufgekommen, dass er schwerste Verletzungen erlitt.

Ein Landboard-Kiteflieger, der während des Rettungshubschrauber-Einsatzes über die Bergwiese radierte, wurde von der Feuerwehr Breitbrunn von der Wiese gescheucht.

Mit der verletzten Gleitschirmfliegerin an Bord flog der Rettungshubschrauber nach Murnau zur Unfallklinik

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