Faire Zutaten aus Mafia-befreiten Gegenden

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Herrsching war Pionier. Als erste Kommune im Landkreis hatte sich die Seegemeinde zu den 17 Zielen des Fair-Trade-Konzeptes bekannt. In Aktionswochen vom 16. bis 30. September wollen nun zahlreiche Aktionen daran erinnern, dass Kinderarbeit, Ausbeutung und rücksichtsloser Güterhandel noch längst nicht ausgerottet sind. Bürgermeister Schiller stellte zusammen mit der Gemeinderätin Christiane Gruber und dem Agenturchef Roland Althammer das Programm der „Fairen Woche” in Herrsching vor.

• Eine Ausstellung in der Christian-Morgenstern-Schule vom 19. September bis 7. Oktober soll die Schülerinnen und Schüler an das grausame Schicksal von Millionen von arbeitenden Kindern weltweit erinnern.

• Im Welthaus „Alte Schule” an der Luitpoldstraße wird am 20. September um 19 Uhr in einem Film über die Arbeitsbedingungen der Kinder in der Lederindustrie informiert. Ein ehemaliger Geflüchteter aus Afghanistan erzählt aus eigenem Erleben über die Bedingungen bei der Herstellung von Schuhen und Taschen.

• Im Weltladen an der Luitpoldstraße werden von 16. bis 30. September viele fair gehandelte Produkte angeboten – von Süßigkeiten bis zur Pasta.

• Das Restaurant Seespitz bereitet während der Fairen Wochen mindestens ein Gericht mit Fairtrade-zertifizierten Zutaten aus Mafia-befreiten Gebieten Süditaliens zu.

• Im Konturwerk in der Bahnhofstraße schräg gegenüber des Rathauses werden in der Aktionswoche fairer Kaffee und andere Produkte angeboten.

• Ein „Parcours-Stationenweg Kinderarbeit” im Hort des Katholischen Kinderzentrums zeigt am Freitag, 23. September von 14.30 bis 16 Uhr den Kindern spielerisch auf, wie Heranwachsende in Fabriken und Plantagen bis zu 16 Stunden lang für einen Hungerlohn schuften. Die Lehrerin Susanne Hänel hat in der Pressekonferenz im Rathaus erläutert, wie Kinder spielerisch Arbeitssituationen nachstellen.

Aber auch die Gemeinde Herrsching selbst ist dem Gedanken des fairen Handels verpflichtet. Bürgermeister Schiller erwähnte, dass die Gemeinde möglichst keine Granitsteine kauft, bei denen Kinderarbeit im Spiel war. Und Grabkäufer werden darauf hingewiesen, „fair hergestellte” Grabsteine zu kaufen.

Seit der Pressekonferenz wissen wir jetzt auch, dass ein „fairer Ball” kein Passspiel ohne Foul ist, sondern ein Spielgerät ohne Kinderarbeit. Die Gemeinde will von diesen Bällen möglichst viele in Umlauf bringen.

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