Am Schluss der Antiimpf-Demo in Herrsching tauschten sich die Teilnehmer noch in kleinen Gruppen aus. Die Polizei bat höflich um korrekten Mindestabstand und Schutzmasken. Die freundliche Ansage wurde aber ignoriert

Spaziergänger beleben das Ortsbild

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Im Landratsamt hatte man vielleicht die stille Hoffnung, dass sich die Antiimpf-Demos in Herrsching zu Tode laufen würden. Am Montagabend aber war in der Seegemeinde wieder viel Fußgängerverkehr. Mehrere hundert „Demonstranten“ liefen wieder auf ihrem Rundgang vom Rathaus zum Bahnhof, über die Seestraße und die Mühlfelder zurück zum Rathaus. Die Polizei begleitete den Zug mit Autos und Blaulicht. Am Fußgängerüberweg am Bahnhof „beschützte“ ein Zivilfahrzeug der Polizei mit Landsberger Kennzeichen den Zebrastreifen, bis alle Spaziergänger die Straßenseite gewechselt hatten. Der Ablauf lief so routiniert und unaufgeregt ab wie die Fronleichnams-Prozession. Besondere Vorkommnisse wurden nicht bekannt.

Das Landratsamt wies auf der amtlichen Website noch einmal darauf hin, dass eine Versammlung im Sinne des Bayerischen Versammlungsgesetzes eine Zusammenkunft von mindestens zwei Personen zur gemeinschaftlichen, überwiegend auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichteten Erörterung oder Kundgebung sei. Ob der Spaziergang angemeldet war, ließ sich am Montagabend nicht ermitteln.

Dass es sich um eine „öffentliche Meinungsbildung“ handelte, ließ sich weder an den Teilnehmern noch an irgendwelchen Demo-Utensilien ablesen. Wenige Spaziergänger trugen Lichter mit sich, nur ein Teilnehmer fiel durch eine von innen beleuchtete Lichtskulptur auf. Es war nicht zu erkennen, ob der Teilnehmer für preiswerte Energie, besseren Insektenschutz oder Leuchtreklame demonstrierte. Im Sinne der Volksgesundheit bewegten sich wieder viele Dutzend Menschen zu Fuß durch den Ort. Das belebt das Ortsbild, fördert die Durchblutung und bringt den Polizeibeamten ein paar Überstunden ein. Erregt hat die Demo jedenfalls niemanden mehr.

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