Aufmerksame Zuhörer: Dr. Georg Strasser und SPD-Ortschef Werner Odemer

Der arme reiche Fischer und die Vermögenssteuer

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SPD-Kandidatin Wegge gastiert in der Villa Strasser:

Die SPD-Frau Carmen Wegge in der Höhle des Löwen? Es war eher ein Streichelzoo mit Anstupsen. Die Bundestags-Kandidatin gastierte in der Villa Strasser an den Gestaden des Ammersees. Der kunstsinnige Konzertveranstalter Georg Strasser hatte kurz vor der Wahl die SPD zu Gast. Nach einer Poetry-Session aber  – Kultur ist Pflicht bei Strasser – ging’s um profane Themen: Vermögenssteuer, Verzicht fürs Klima, Verdruss an der Demokratie. Strasser wollte gerne wissen, in welche Taschen Scholz bei der Vermögenssteuer greift.  

Die SPD-Kandidatin in ungewohntem Milieu

Dazu passt eine aktuelle Agenturmeldung, dass vor der Wahl reiche Deutsche verstärkt mit ihrem Vermögen in die Schweiz flüchten. Sollten die Sozialdemokraten, Linke und Grüne an die Macht kommen, könnte die Wiedereinführung einer Vermögensteuer und eine Verschärfung der Erbschaftsteuer auf der politischen Agenda stehen, schrieb, dazu passend,  der Spiegel.

In der Diskussion wurde Carmen Wegge gefragt, wie man es mit dem armen Fischer am Starnberger See halte, der zwar ein 10-Millonen-Grundstück besitze, aber nur  1200 Euro im Monat verdiene. Wegge beruhigte: Sie habe zwar nur ein Jahr Steuerrecht studiert (im übrigen ist sie Volljuristin), aber niemand müsse für die Vermögenssteuer einen Kredit aufnehmen.

Anschließend konnte man sich dem Klima, den Kohlekumpels und dem indiviudellen Verzicht widmen. Wegge traute sich auch in der Runde eher gut situierter Menschen darauf hinzuweisen, dass das Kapital gerne auf die individuelle Verantwortung des Individuums verweise und damit von der eigenen Verantwortung ablenke.

Dazu passte auch der Poetry-Vortrag der Künstlerin Meike Harms, die in einem Gedicht ihre Verzweiflung über den Umgang des Menschen mit der Klimakrise in Reime brachte. Die anderen Poeten Darryl Kiermeier, Yannik Sellmann und Mate Tabula reflektierten die Tücken mit der Gleichberechtigung und die allwissende Steuerfahndung. Carmen Wegge, die ihr Studium mit Poetry-Slams finanzierte, schloss die Runde mit einem aufwühlenden Gedicht über die Bombardierung Dresdens und die Stiefel der Neonazis, deren Tritte wieder durch die Straßen Dresdens hallten.

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