Der AWA-Brunnen auf dem Königsberg. Die AWA versorgt 10 300 Häuser mit dem Grundlebensmittel. Foto: Gerd Kloos

„Grundwasserspiegel liegt über dem langjähren Mittel“

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In 50 Landkreisen in Deutschland mussten Landwirte und Verbraucher diesen Sommer Wasser sparen: Der Grundwasserspiegel erreichte bedrohliche Niedrigwerte. Ein guter Grund, sich auch mal nach dem Wasserspiegel im Verbandsgebiet der AWA Ammersee zu erkundigen. Der Chef des Wasserverbundes AWA, Maximilian Bleimaier, beruhigt: Obwohl der Wasserspiegel in den letzten Monaten wieder etwas gefallen war, liegt er immer noch über dem langjährigen Mittel. Der Wasservorrat 30 bis 60 Meter unter der Erde füllt sich dabei eher träge auf: Bis das Regenwasser im Brunnen angekommen ist, vergehen zwei bis vier Monate – in manchen Gebieten sogar Jahre.

Der Chef des Wasser- und Abwasserverbundes AWA, Maximilian Bleimaier, freut sich darüber, dass der Wassserverbrauch in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist. Im AWA-Verbandsgebiet liegt der Verbrauch pro Person allerdings 25 Liter über dem durchschnittlichen Wasserkonsum.

herrsching.online: Die TV-Meteorologen zeigen immer wieder gerne alarmistische Landkarten, die den Trockenstand Deutschlands illustriern. Wie hat sich in diesem Jahr der Grundwasserspiegel in Ihrem Verbandsgebiet entwickelt?

    Bleimaier: Im Jahr 2024 erholten sich die Grundwasserspiegel im Verbandsgebiet auf Grund der ergiebigen Niederschläge bis zum Sommer 2025. In den letzten Monaten ging der Wasserspiegel wieder etwas zurück. Zurzeit liegen die Grundwasserspiegel im Bereich über dem langjährigen mittleren Wasserspiegel.

    herrsching.online: Wieviel Wasservorrat bieten die Speicher?  Oder anders: Wie lange würde das Grundwasser reichen, wenn uns eine extreme Hitzeperiode heimsuchen würde?

    Bleimaier: Eine Hitzeperiode oder ein trockenes Jahr geben noch kein Anlass zur Sorge. Wenn die Niederschläge und vor allem eine Schneedecke im Winter über mehrere Jahre ausbleiben, können Engpässe im Wasserdargebot entstehen. Wie lange die „Grundwasserspeicher“ reichen würden kann man nicht sagen, da es ein dynamisches und nicht statisches System ist, das sich ständig verändern und von mehreren Faktoren abhängig ist.

    herrsching.online: Wie lange braucht das Regenwasser, bis es in den Grundwasserspeichern ankommt?

    Bleimaier: Je nach Tiefenlage der Grundwasserschicht, die wir nutzen, das sind etwa 30 bis 60 Meter unter Gelände, zwischen zwei bis vier Monate, in tieferen Grundwasserschichten kann die Fließzeit auch Jahre dauern.

    herrsching.online: Welche Brunnen beziehungsweise Wasserspeicher sind denn die ergiebigsten Quellen für die AWA-Versorgung?

    Bleimaier: Die AWA-Ammersee bezieht rund 60 Prozent des Trinkwassers von der Wassergewinnung Vierseenland. Hier liegen auch die leistungsfähigsten Brunnen im Verbandsgebiet, in einem ergiebigen Grundwasserstrom der „Tiefenbrunner Rinne“ sind das Entnahmemengen von 430.000 Liter pro Stunde. Die übrigen 40 Prozent gewinnt die AWA aus eigenen Brunnen – in Herrsching zum Beispiel aus dem Brunnen Ried und dem Brunnen Breitbrunn.

    herrsching.online: Hat der Wasserverbrauch pro Kopf in Ihrem Verbandsgebiet in den letzten zehn Jahren abgenommen?

    Bleimaier: Der Pro-Kopf-Verbrauch ist landesweit in den letzten zehn Jahren immer weiter gesunken, auf im Durchschnitt 125 Liter pro Einwohner und Tag. Dies liegt an der Entwicklung von effizienteren Haushaltsgeräten wie Wasch- und Spülmaschinen, an wassersparenden Armaturen und natürlich auch am bewussteren Umgang mit der Ressource. Im AWA-Verbandsgebiet liegt der Durchschnittsverbrauch bei etwa 150 Liter pro Einwohner und Tag.

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