Am Ostersonntag ist Stich-Tag: Es geht aber nicht um Stiche, es geht um die Bayerische Seenschifffahrt, von der in allen Presseberichten behauptet wird, die Schiffe würden in See „stechen“. Keine Angst, die Schiffe legen nur ab: Ab Ostersonntag fährt der Raddampfer Herrsching in Stegen um 10:25 und 14:10 Uhr los, die Utting legt um 11.55 Uhr und 15:45 Uhr ab.
Die Fahrpreise wurden zart angehoben: Die große Rundfahrt kostet nun 25,90 Euro, 90 Cent mehr als im Vorjahr. Das Ticket für die nördliche Rundfahrt gibt’s für 20,90 Euro – 80 Cent mehr als 2024. Die südliche Rundfahrt von Herrsching nach Dießen und über Riederau zurück (die sogenannte Töpfermarkt-Route), ist für 15.50 Euro zu haben – bescheidene 40 Cent mehr.
Für Hunde und Fahrräder nimmt der bayerische Finanzminister, der oberster Dienstherr der Flotte ist, 3 Euro. Und wer den ganzen Sommer auf den Schiffen verbringen will, ist mit einer Jahreskarte von 259 Euro dabei. Kinder bis 5 Jahre fahren gratis mit, von 6 bis 17 kostet das Ticket die Hälfte. Ach ja, montags ist Seniorentag – da gibt es für Passagiere ab 65 25 Prozent Ermäßigung.
Dann bleibt für diese Saison zu hoffen, dass die vier Ammersee-Dampfer immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel haben, sprich nicht von Niedrigwasser heimgesucht werden wie am Bodensee. Und dass nicht zuviel Wasser aus der Ammer läuft: Im letzten Jahr musste die Seenschifffahrt zwei Wochen lang ihren Betrieb einstellen, weil Hochwasser einen sicheren Betrieb verhinderte: In Herrsching lagen die Schiffe so hoch am Dampfersteg, dass die Fußgängerbrücke steil aufwärts ragte.
Das Verb „stechen“ bezieht sich auf das Abstoßen des Schiffes mit der Stange vom Ufer
Die Redewendung, ‚in See zu stechen‘, ist doch passend. Was gefällt Ihnen daran nicht?