Jetzt ist es amtlich: Wasser wird auch am Ammersee immer kostbarer: Im neuen Jahr kostet der Kubikmeter Trinkwasser 1,99 Euro. Dies bedeutet eine Preissteigerung von rund 30 Prozent. Immerhin bleibt die Grundgebühr bei 60 Euro.
Der durchschnittliche Wasserkonsument im AWA-Versorgungsbereich verbraucht rund 125 Liter Wasser am Tag. Klingt viel, kostet eher wenig: 24 Cent investiert er für Dusche, Spülung, Kochen und Trinken am Tag.
Erstaunlich, dass der Wasserkonsum in den letzten 30 Jahren stark zurückging: In den Achtziger Jahren hat der Herrschinger bis zu 180 Liter pro Tag aus dem Leitungsnetz gezogen. Die AWA führt diesen Rückgang auf sparsamere Haushaltsgeräte bei Wasch- und Geschirrspülern zurück – aber auch auf die Spartaste an den Toiletten. Dadurch werden keine 10 Liter mehr durchgejagt, sondern nur noch 3 Liter pro Spülung.
Bei dem verbrauchten Wasser schlägt die Preiserhöhung aber kräftig ins Kontor: Der Kubikmeter Schmutzwasser kostet im neuen Jahr 2,69 Euro, das ist eine Steigerung um satte 47 Prozent. Für das Niederschlagswasser, das vom Grundstück in die Regenwasserkanalisation eingeleitet wird, verlangt die AWA künftig 1,21 Euro. Zur Beruhigung: Viele Grundstücke sind nicht an dieses Leitungsnetz angeschlossen, so dass diese Gebühr nicht anfällt.
Zur Begründung für diese Preiserhöhung führt AWA-Chef Maximilian Bleimaier die kräftigen Investitionen in Kanalisation und Kläranlage an: Allein in den letzten 4 Jahren seien 10,8 Millionen Euro in Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten geflossen.
Auch beim Trinkwasser wird kräftig investiert. Die AWA hat 5 Projekte vor der Brust:
• Rohrnetzertüchtigung
• Hausanschluss- und Rohrnetz-Erneuerung, um Wasserverluste zu senken
• Neubau eines neuen Hochbehälters am Jaudesberg mit hydraulischer Anbindung von Breitbrunn
• Neubau eines Notstromgebäudes am Hochbehälter Herrsching
• Wasserrechtsverfahren für den Brunnen Breitbrunn.
In einer Grafik stellt die AWA die Wasserverluste von 2011 bis 2022 in Herrsching und Breitbrunn dar. So betrug 2011 der Wasserverlust in Herrsching 12,1 Prozent. Durch bessere Leitungen konnte der Wasserschwund 11 Jahre später auf 3,9 Prozent reduziert werden. In Breitbrunn gehen sogar nur 0,4 Prozent des Trinkwassers verloren.