Der Herrschinger Fahrradhändler Mustafa Kaya mit einem GPS-gesicherten Bike

Das sprechende Fahrrad gegen Langfinger

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Die Dießener Polizei meldete kürzlich einen Fahrraddiebstahl, der innerhalb eines Tages aufgeklärt war: Grund: Der Besitzer wusste, wohin sein Mountainbike verschwunden war. Die Polizei musste den Fahrraddieb nur noch abholen und das Rad zurückbringen. Das Geheimnis dieses seltenen Fahndungserfolgs: Im Bike schickte ein GPS-Tracker seine Standort-Signale auf das Handy des Besitzers. Der Herrschinger Bike-Händler Mustafa Kaya hält diesen Standort-Spion besonders bei teuren E-Bikes für sinnvoll. Er verkauft die Sender nicht, baut sie für Kunden aber an versteckten Plätzen im E-Bike ein.

Ein Hinweis auf dem Rahmen soll potenzielle Diebe abschrecken. Wo der Tracker im Rahmen versteckt ist, bleibt das Geheimnis des Besitzers und des Monteurs

Wo steckt denn der Tracker im Bike?

Kaya: Den GPS-Tracker platzieren wir an einem ­ – hier nicht verratenen – Platz am Rad fachmännisch und wettergeschützt. Über diesen Sender meldet das Rad seinen aktuellen Standort. Wir selbst verkaufen die GPS-Geräte nicht selbst, weil sie mit dem jeweiligen Handy kompatibel sein müssen.

Aber Ihr sorgt dafür, dass das Gerät vom Dieb nicht gefunden wird?

Kaya: Ja, das machen wir für Kunden, die ihr Rad bei uns gekauft haben. Mit solchen elektronischen Bikeguards können sie ihre hochwertigen Räder zusätzlich absichern. Natürlich setzt eine zuverlässige Diebstahlsicherung auch ein gutes Schloss als erste Abschreck-Maßnahme voraus.

Und wenn das Rad dann in unbefugte Hände gerät, gibt’s einen Alarm auf dem Handy…

Kaya: Alle Handy-Hersteller bieten sogenannte GPS-Tags an. Die werden übrigens auch für den Schlüsselbund oder Reisegepäck verwendet. Sie kosten je nach Anbieter zwischen 30 und 80 Euro.

Und der Einbau?

Kaya: Je nachdem, wieviele Komponenten man abbauen muss, um den Tracker zu verstecken, müssen wir zwischen 40 und 100 Euro verlangen.

Eine Investition, die sich lohnt?

Kaya: Ja, unbedingt.  Die Geräte bieten einen besonderen Service:  Man kann einen definierten Umkreis festlegen. Befindet sich das Rad in diesem Gebiet, verhält sich der Tracker ruhig. Verlässt das Rad aber dieses Gebiet, gibt es sofort einen Alarm aufs Handy. Radfahrer  ohne den Tracker-Spion, die ihr Bike nicht regelmäßig benutzen, merken manchmal erst Wochen später, dass ihr Rad weg ist – vielleicht ist es längst über einer Grenze auf Nimmerwiedersehen verschwunden.  

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