Das Grundstück Ploetzstraße 6, das eine kinderlose Witwe der Gemeinde mit der Maßgabe vererbt hatte, dass Verkauf oder Nutzung einem sozialen Zweck dienen sollte, wird dank des neuen Bauturbos noch einmal im Wert gesteigert und dann verkauft. „Im Hinblick auf die aktuelle Haushaltslage“ sei der Verkauf des Grundstücks zwingend erforderlich, ließ das Rathaus in der Bauausschuss-Sitzung am Montagabend verlauten.
Das Grundstück ist 1325 Quadratmeter groß. Der aktuelle Bodenrichtwert liegt in dieser Lochschwaber Gegend bei 1400 Euro. Daraus ergäbe sich ein Grundstückswert von 1,85 Millionen Euro. Bei dem bestehenden Baurecht, das durch einen Bebauungsplan gedeckelt ist, wollte allerdings kein Bauträger zugreifen (erlaubt waren ein Stock und Dachgeschoss mit einer maximalen Grundfläche von 160 Quadratmetern).
Um das Grundstück im Wert hochzujazzen, hat der Bauauschuss nun das Baufenster weit aufgemacht. Möglich wurde das erst durch den kaum eineinhalb Monate alten „Bauturbo“, mit dem eine Gemeinde bestehende Bebauungspläne einfach ignorieren kann. Nur Gemeinderat Christoph Welsch (Grüne Fraktion) sprach sich gegen die Verdoppelung des Baurechts aus. Auf dem Grundstück dürfen nun also zwei Doppelhaushälften von jeweils 160 Quadratmetern Grundfläche errichtet werden. Damit wird das Grundstück mutmaßlich über zwei Millionen Euro wert sein. herrsching.online wird am Dienstag ausführlich über die Sitzung berichten.



