Sie werden es nicht leicht haben in Herrsching, die Herrschaften von rechts außen. Am 7. November will nach Presseinformationen die AfD in Herrsching eine Aufstellungsversammlung für eine Gemeinderatsliste anberaumen. Wo die stattfinden soll, ist allerdings noch ungewiss. Wenn sich ein Wirt bereit erkläre, sein Lokal für die Versammlung zur Verfügung zu stellen, gebe es sofort Druck aus der Bevölkerung, die Zusage zurückzunehmen. Auf die Aufstellung eines eigenen Bürgermeister-Kandidaten, so die Gerüchte, habe man schon verzichtet.
Im letzten März hatte eine von den Kirchen veranstaltete Demo gegen rechts viele Bürger auf die Beine gebracht. Der Schriftsteller Gert Heidenreich und die Archivarin Dr. Friederike Hellerer hatten sich in Reden scharf gegen die in Teilen gesichert rechtsextreme Partei gewandt. Heidenreichs Rede gipfelte in dem Appell: „So würdelos, die AfD zu wählen, sollte keiner von uns sein.“
Bei der letzten Kommunalwahl 2020 holte die CSU 33,7 Prozent der Stimmen, die Grünen erreichten als zweitstärkste Partei 26,9 Prozent, die SPD kam auf 12,7 Prozent.
Die AfD wird bei den Kommunalwahlen 2026 im Landkreis Starnberg voraussichtlich in 4-5 Gemeinden mit einer eigenen Liste antreten. Sollte die AfD tatsächlich Einzug in den Herrschinger Gemeinderat halten (was hoffentlich nicht eintritt), dann kommt es auf die Haltung der anderen Fraktionen an. Insbesondere die CSU-Fraktion sollte sich dann an die Aussage ihres Parteivorsitzenden erinnern, der anlässlich einer Sitzung des Parteivorstands mitteilte: „Die CSU lehnt jede Zusammenarbeit mit der AfD ab – egal auf welcher politischen Ebene“.