Sam im Schlamm: Das Dummy-Pferd diente der Feuerwehr als Übungsobjekt. Foto: Feuerwehr Herrsching

Sam in sicheren Händen

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Fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben, heißt es in einem alten Kinderlied – ein Schicksal, das heute weder Ross noch Reiter droht. Wir haben schließlich eine bestens ausgebildete Feuerwehr. 20 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Herrsching haben die Bergung von Großtieren jetzt sogar in einer Spezialschulung trainiert: Gemeinsam mit Lutz Hauch, dem bundesweit anerkannten Experten der Großtierrettung, übten die Frauen und Männer, wie Pferde oder Rinder sicher aus Notlagen wie Gräben, Schlammlöchern oder Anhängern befreit werden können. Die praxisintensive Übung wurde vom Landkreis finanziert.

Experte Lutz Hauch demonstrierte mit dem Dummypferd „Sam“ die Rettung aus einer Pferdebox und einem Anhänger. Die nspruchsvollste Übung aber war eine Bergung aus einem mit Schlamm gefüllten Graben. Dabei wurden spezielle Fädeltechniken, Kopf- und Schweifschutz sowie professionelle Rettungsabläufe trainiert.

„Immer wieder müssen größere Tiere wie Pferde oder Rinder aus Notlagen befreit werden – und die Zahl solcher Einsätze steigt. Wer einmal gesehen hat, wie schnell und unberechenbar ein verängstigtes Tier reagieren kann, versteht, warum hier besondere Expertise gefragt ist“, sagte Lutz Hauch, Gründer von ComCavalo, der auch zertifizierter Trainer und Fachbuchautor ist.

Der Herrschinger Kommandant Peter Saur bestätigte, dass diese Übung eine wertvolle Ergänzung des Trainingsplans ist. „Das Gelernte gibt uns Sicherheit, im Ernstfall professionell, schnell und vor allem sicher für alle Beteiligten zu handeln.“

Herrsching wird jetzt als Sondereinheit für Großtierrettung aufgebaut. Die Herrschinger Wehr wird in Zukunft andere Feuerwehren im Landkreis bei solchen Einsätzen mit ihrem Know-how und Spezialwerkzeugen unterstützen.

Dass die Übung nicht nur die Bergungsfachleute interessierte, sondern auch die Zaungäste, bemerkte man an der Zahl der Zuschauer. Immer wieder hielten Passanten an, um die Rettungsaktionen des Dummypferdes „Sam“ zu beobachten. „Man hat richtig gemerkt, wie faszinierend dieses Thema auch für die Menschen draußen ist“, so Peter Saur. Alle Teilnehmer erhielten am Ende ein offizielles Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme.

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