Neue Tankstellen für Stromer

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Die Dame saß verzweifelt vor ihrem Mineralwasser und wartete. Nicht aufs Essen, nicht auf ihr Date, sie brauchte Energie. Das heißt, nicht sie, sondern ihre angegraute Zoe, die vor dem Restaurant mit leerem Akku nach einer Stromspende lechzte. Die beiden Ladesäulen vor dem Lokal waren durch Restaurantgäste belegt und die Ladesäulen auf dem Parkplatz Am Ländtbogen funktionierten noch nicht. Irgendwann schloss das Restaurant, und die Frau saß in ihrer alten, kalten Zoe und fror, während sich ihr Auto den Strom in homöopathischen Dosen reinlöffelte. Herrsching war bis vor wenigen Wochen noch eine Gemeinde in der E-Diaspora.

Doch jetzt fließt der Strom wie Milch und Honig im gelobten Land:  An drei Standorden wurden vier neue Gleichstrom-Ladestationen mit insgesamt acht Ladepunkten installiert. Die Anschaffung und Aufstellung der neuen Ladestationen haben die Augsburger Lechwerke übernommen.

• Am Ländtbogen-Parkplatz an der Mühlfelder Straße stehen jetzt zwei neue Ladesäulen mit vier Anschlüssen. Hier können „Stromer“ mit bis zu 150 kW Leistung tanken. Bei parallelem Laden von zwei E-Autos stehen jedem Fahrzeug bis zu 75 kW zur Verfügung. Diese Säulen bieten Gleichstrom, mit dem sich E-Autos schneller aufladen lassen. Zusätzlich hat LEW die an dem Standort bereits seit mehreren Jahren bestehende LEW AC-Ladestation (Wechselstrom) modernisiert. Sie bietet E-Fahrzeugen und Hybrid-Autos, die einen kleineren Akku haben, zwei Lademöglichkeiten mit einer Leistung von jeweils bis zu 22 kW. Das reicht immerhin den Andechs-Wanderern, nach der Rückkehr wieder ohne Zittern den Heimweg anzutreten.

• Zwei Gleichstrom-Ladestationen (DC ) mit insgesamt vier Ladepunkten stehen nun am Parkplatz an der Riederstraße zur Verfügung. An den beiden Ladepunkten, über die jede der beiden Stationen verfügt, können zwei Elektrofahrzeuge gleichzeitig mit jeweils bis zu 20 kW laden. Ist nur einer der beiden Ladepunkte belegt, erhöht sich die Ladeleistung auf bis zu 40 kW. Für Badegäste und Segler ist die Stromspende immerhin eine kleine Mobilitätsgarantie. Wer aber mit leerem Akku ankommt, der kann nach ein paar Stunden Sommerfrische keine großen Sprünge machen.

• Eine weitere Ladestation mit 50 kW Leistung und zwei Ladepunkten wurde auf dem Parkplatz vor dem Rathaus eingerichtet.

• Die Ladesäule an der Volksbank an der Bahnhofstraße, die nicht von den Lechwerken betrieben wird, hat sich längst eine treue E-Kundschaft erworben.

Das Freischalten und Bezahlen eines Ladevorgangs ist bei den Lech-Stationen über die App „eCharge+“ sowie weitere Lade-Apps oder die RFID-Ladekarte verschiedener Anbieter möglich. Bezahlt werden kann beispielsweise per PayPal, Kreditkarte oder Bankeinzug. Die von LEW betriebenen Ladestationen sind dazu in die Roaming-Netzwerke von Hubject und OCPI eingebunden. Über die Kosten machten weder die Gemeinde noch die Lechwerke Angaben.

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