Das Betriebsgelände der AWA am Mitterweg. Welche Pläne gibt es für das Filetgrundstück nach dem AWA-Umzug ins Gewerbegebiet? Foto: Gerd Kloos

AWA zieht ins Gewerbegebiet: Am Mitterweg stehen 3600 Quadratmeter zum Verkauf

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Die AWA Ammersee hat große Pläne: Der Verband, der sieben Gemeinden rund um Herrsching mit bestem Trinkwasser versorgt und das Schmutzwasser auch gleich wieder mitnimmt, hat ein 5300 Quadratmeter großes Grundstück im Gewerbegebiet gekauft und zieht in den nächsten drei Jahren ein neues Verwaltungs- und Betriebsgebäude hoch. Der Standort am Mitterweg wird aufgegeben, das Filetgrundstück mit 3600 Quadratmeter meistbietend verkauft. Wie Verbandschef Maximilian Bleimaier im Gespräch mit herrsching.online mitteilte, wurde jetzt der Kaufvertrag über das Grundstück an der Heinestraße unterzeichnet. Verkäufer war die Asto Group, die im Gewerbegebiet einen „CampusVerde“ plant.

AWA-Chef Maximilian Bleimaier in der Verwaltung am Mitterweg.

Die AWA-Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe, 1963 gegründet, residiert auf 3 600 Quadratmetern in der Herrschinger Ortsmitte. Der Betrieb beschäftigt 51 Mitarbeiter, die mit 25 Dienstwagen und technischen Fahrzeugen unterwegs sind. Und die Aufgaben werden nicht kleiner: „Wir investieren in diesem Jahr allein ins Herrschinger Leitungsnetz einen Millionenbetrag“, sagt Bleimaier. Dabei habe die Seegemeinde schon viel Geld in die Erneuerung des Leitungsnetzes gesteckt. Das macht sich natürlich auch in den Wasserpreisen bemerkbar: Herrschinger bezahlen im Augenblick 1,99 Euro pro Kubikmeter: Bevor jemand aufschreit und auf das „billige Supermarktwasser“ verweist, rechnet Bleimaier vor: Ein Kubikmeter Wasser sind 1000 Liter, ein Liter kostet also 0,19 Cent – für ein kostbares Lebensmittel ist das extrem preiswert.

Der Verbandschef hat sich für den Neubau einen sportlichen Zeitplan auferlegt: Ende 2027 will er den gesamten Betrieb ins neue Hauptquartier umziehen. Nötig, so Bleimaier, sei der Neubau, weil der Verband als Alternative eine sehr teure Tiefgarage am Mitterweg hätte bauen müssen. An diesem Standort, ironischer Zufall bei einem Wasserbetrieb, könnten unterirdische Wasserströme das Bauen in der Tiefe sehr aufwendig machen.

Die Kosten für den Neubau lassen sich für die AWA leichter schultern, weil das alte Betriebsgebäude auf einem Filetgrundstück steht: Der Verkauf der 3 600 Quadratmeter in der Ortsmitte spielt einen Teil der Neubaukosten wieder ein, weil das Grundstück im Gewerbegebiet deutlich billiger ist. Inzwischen hat auch schon die Planung für das neue Firmengebäude begonnen. Dabei müssen zum Beispiel aufwendige „Hygieneschleusen“ gebaut werden: War ein Mitarbeiter mit Arbeiten im Abwassserbereich beschäftigt, muss er die Arbeitskleidung zuerst vollkommen wechseln, bevor er wieder mit anderen Arbeiten – zum Beispiel im Trinkwasserbereich – betraut wird.

Die Gemeinde darf sich in nächster Zeit wieder mit einer reizvollen Aufgabe beschäftigen: Was soll auf dem Areal der alten AWA am Mitterweg entstehen – ein neues Wohnquartier, ein Service-Center mit Ärztehaus oder eine andere Firmenzentrale, die gut fürs Herrschinger Gewerbesteuer-Aufkommen wäre?

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