Dass wir das noch einmal erleben dürfen: Herrsching ist schrankenlos, die alten Balken liegen abgewrackt im Gras, und der Verkehr rollt, na ja, mit kleinen Pausen an der Ampel. Die Bahn nutzt die 16-tägige S-Bahnpause für die Erneuerung des Schrankenantriebs. Die Hoffnung, dass die neuen Bahnschranken etwas flinker sind und die Schließzeiten kürzer werden, erfüllt sich leider nicht. DB-Mitarbeiter zu herrsching.online: „Nicht die Technik bestimmt die Sperrzeiten, sondern der Fahrdienstleiter.“ Die Arbeiten an der Schrankenanlage werden vermutlich 14 Tage dauern – die neuen Schranken müssen nach der Montage erst einmal amtlich geprüft werden.

Leicht ironisch meinten die DB-Mitarbeiter: „Ihr kriegt doch demnächst einen Tunnel?“ Sie verstanden das wohl als Spaß, denn nicht einmal die Machbarkeitsstudie, die schon zwei Jahre Verspätung hat, liegt vor. Probebohrungen im Bereich der Schranken hatten ergeben, dass die Erkundungsbohrer schon in fünf Metern Tiefe auf Grundwasser gestoßen sind. Ein Tunnel wäre vermutlich eine riesige Betonbadewanne, die in einem unterirdischen See schwimmt.
Die Schranken an der Rieder Straße sind auf jeder Seite 12 Meter lang – sieben Meter auf der rechten Fahrbahnseite, fünf auf der linken. Die Balken werden wieder Ketten tragen. „Diese Schutzketten sind notwendig, weil sonst immer wieder leichtsinnige Fußgänger unter den Schranken durchschlüpfen würden“, meinten die DB-Mitarbeiter. „Und die Ferraris“, vermuteten sie lachend.

Bis zum 4. November „totes Gleis“: Wegen Kampfmittelsondierung in Westkreuz und Schwellererneuerung bei Steinebach endet die S8 in Pasing.