Herrschinger im NS-Dokumentationszentrum. Die lehrreiche Führung durch die Ausstellung hatten die Grünen organisiert.

Der schwierige Umgang mit der Geschichte

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Die Bedrohung der Demokratie ist real und keine abstrakte Gefahr: Beim Besuch des NS-Dokumentationszentrums der Herrschinger Grünen wies der Historiker Thomas Wagner darauf hin, dass unsere Demokratie auch heute durch diverse anti-demokratische Entwicklungen, ausgehend von neuen Parteien, bedroht sei. Sie lehnten die freiheitliche Grundordnung, wie sie im Grundgesetz garantiert ist, ab. Teile der Bevölkerung fühlten sich aus Unzufriedenheit, Wut und Unwissenheit vom Wahlprogramm dieser Rechtsparteien angesprochen.

Historiker Wagner führte die Herrschinger Gruppe durch die 4 Stockwerke des NS-Dokumentationszentrums am Max-Mannheimer-Platz 1. Die Ausstellung beginnt mit Dokumenten aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg und führt dann bis in die Nachkriegsjahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Anhand von Fotos, Wahlplakaten und anderen Dokumenten zeigt die Ausstellung auch auf, wie Widerstandskämpfer scheiterten, antidemokratische Kräfte gleichzeitig immer mächtiger wurden. Zahlreiche Auszüge aus Einzelbiographien – von der einfachen Magd bis hin zu prominenten Politikern – unterstrichen, wie dramatisch die Lage war. Besonders eindrücklich und neu für viele Teilnehmer waren die Beispiele aus den Regionen rund um Starnberg, Murnau, Weilheim oder Garmisch-Patenkirchen. 

Das NS-Dokumentationszentrum wurde geschaffen, um die Ursprünge des Nationalsozialismus und seiner Ideologie aufzuzeigen. Wie kam Hitler an die Macht, und warum scheitere die Demokratie?Was führte zu Ausgrenzung, Krieg und Massenmord? Weitere Themen sind der schwierige Umgang mit dieser Geschichte seit 1945 und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart. Das NS-Dokumentationszentrum München hat von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 19.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. An Feiertagen ist ebenfalls geöffnet, auch wenn es ein Montag ist. Für Gruppen bietet das ein vielfältiges Vermittlungsangebot an. Für eine persönliche Beratung ist das Zentrum telefonisch unter 089 233 67007 oder per E-Mail unter buchung.nsdoku@muenchen.de erreichbar.

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