Witwe des ermordeten Designers bittet um Diskretion

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Ehefrau des ermordeten Herrschingers bittet darum, die Fotos vom Wohnhaus nicht mehr zu veröffentlichen/ Herrsching.online entspricht diesem Wunsch///

In der Nachbarschaft Strittholz, Panoramastraße und Zur Kohlstatt haben sich am Samstag viele Gerüchte verbreitet. Die Ehefrau des Opfers hat herrsching.online gebeten, das Foto von ihrem Haus aus der Berichterstattung zu nehmen. Diesem Wunsch entspricht die Redaktion und hat das Foto entfernt. In anderen Medien wird das Haus großformatig gezeigt. Inzwischen fahndet die Polizei bundesweit nach dem Täter.

Herrsching war nach Bekanntwerden der grausige Tat am Samstag im Ausnahmezustand: Frauen gingen nicht mehr mit ihren Hunden in den Wald, viele Herrschinger in ruhigen Wohngegenden hatten nachts ihre Terrassentüren verriegelt und die Fenster geschlossen, über dem Ort lag eine merkwürdige Stimmung aus Anteilnahme und ängstlicher Ungewissheit. Ständig fuhren Streifenwagen durch die Gemeinde und andere Ortsteile, spätabends um 23 Uhr robbte sich ein VW-Bus der Polizei über den Feldweg auf den Königsberg in Breitbrunn: Die Beamten suchten überall nach dem Mörder, der am Freitagabend gegen 21.30 Uhr den 74-jährigen ehemaligen Autodesigner, der als BMW-Angestellter für Rolls Royce gearbeitet haben soll, ermordet hatte.

Weder über das Obduktionsergebnis noch über die Tatwaffe gab es Informationen. Durchgesickert aber ist, dass die Polizei nach einer spitzen Tatwaffe suche. Der Täter soll, so die Gerüchte, in Seerichtung geflüchtet sein. Das habe die Spurensuche mit Suchhunden ergeben. Die kleine Anliegerstraße Zur Kohlstatt fällt nach Norden und Westen steil ab und mündet dann in die Panoramastraße. Zur Seepromenade sind es keine 500 Meter.

In der Polizeiinspektion Herrsching hatte die Kriminalpolizei unter der Leitung des Fürstenfeldbrucker Kriminaldirektors Manfred Frei eine sogenannte Ermittlungsgruppe (eine Stufe unter einer SoKo) eingerichtet. Wie der Leiter der Fürstenfeldbrucker Kriminalpolizei herrsching.online mitteilte, wurden im Lauf des Samstagvormittags starke Polizeikräfte zusammengezogen, um die Suche nach dem flüchtigen Verdächtigen zu intensivieren.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord teilte am Samstagabend mit, dass etwa 30 Polizeibeamtinnen und Beamte an der Aufklärung des Falles arbeiten. Die Suchmaßnahmen, die sich auch auf mögliche Fluchtstrecken ausdehnten, wurden den ganzen Samstag über mit Dutzenden von Beamten fortgeführt. Neben Spürhunden waren auch Taucher im Einsatz, die relevante Uferbereiche des Ammersees nach Beweismitteln abgesucht haben.

Wie die Polizeidirektion Ingolstadt mitteilte, wurde am Samstag der Leichnam des Opfers obduziert. Aus ermittlungstaktischen Gründen wurden weder zur Todesursache des Opfers noch zu möglichen Tatmotiven Angaben gemacht. Am Samstag haben die Ermittler auch die Anwohner in der Umgebung des Hauses befragt. Die gut sichtbare Polizeipräsenz in Herrsching diene, so der Polizeisprecher zu herrsching.online, auch der Beruhigung der Bevölkerung.

Der Leitende Kriminaldirektor Manfred Frei aus Fürstenfeldbruck leitet die Ermittlungsgruppe Kohlstatt. Foto: Kloos

Als Verdächtigen sucht die Polizei einen Mann, der etwa 180 bis 190 Zentimeter groß ist, eine helle Hose und ein dunkelblaues Kapuzensweatshirt, einen roten Rucksack und gelb-grüne Handschuhe getragen haben soll. Die Ehefrau des Opfers hatte sich ins Haus eines Nachbarn retten können. Dieser Nachbar hatte auch die Polizei alarmiert. Bei der Suche nach dem Täter waren am Freitagabend und bis in die Nacht zahlreiche Streifenwagen und auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt. Außerdem wurden mehrere Hundeführer bis in den Samstagmorgen eingesetzt. Wie Bewohner im südlichen Herrsching berichteten, hörten sie bis nach Mitternacht den niedrig fliegenden Polizeihubschrauber, an dem aber kein Suchscheinwerfer zu sehen war.

Zeugen, die am Freitagabend in Mühlfeld Beobachtungen gemacht haben, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten oder Hinweise auf Identität oder Aufenthaltsort des Täters geben können, werden gebeten, sich unter 08141/6120 bei der Kriminalpolizei in Fürstenfeldbruck zu melden.

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